Header des neuen Familienblogs nach Relaunch
Beitragsbild der Serie

Das erste Jahr mit Zwillingen: Von der Beikost zum Familientisch…

Heute erwartet euch hier der zweite Teil meiner kleinen Serie rund um das erste Jahr mit einem Doppelpack. Ging es beim letzten Mal noch um die (Mutter-)Milch, so füttern wir dieses Mal ein bisschen zu. Es gibt BEIkost, also die erste feste Nahrung zusätzlich zur bereits bekannten Milch.

Ich möchte an dieser Stelle keine Ernährungsempfehlungen geben oder grundsätzlich diskutieren, ob ihr euren Zwillingen Brei geben solltet oder lieber Fingerfood, ob Gläschen ok sind oder man alles selber kochen sollte, das findet ihr zu Genüge im Netz. Mir geht es hier eher darum, wie man ganz praktisch gedacht zwei hungrige Münder (gleichzeitig) mit kleinen Leckerbissen füllt.

Aller Anfang ist schwer

Es trafen beim Start der Beikost wieder vier Neulinge aufeinander und das macht die ganze Sache aufregend. Ich habe die ersten Versuche mit Brei in den Urlaub des Zwillingspapas gelegt und das hat schon etwas Entspannung gebracht. Die erste feste Nahrung ist eine total neue Erfahrung. Aufregend, aber eben auch total fremd. Natürlich kann man nicht sofort Brei in zwei sperrangelweite Münder löffeln. Es ist ein erstes Kennenlernen und genau das machte es mir schwer. Wie sollte man beiden genug Zeit geben, ihre Erfahrungen machen zu dürfen? Wie hat man genug Zeit sich auf einen der beiden einzulassen und sein Tempo?

Die erste Zeit habe ich nacheinander gefüttert. Vom liebevoll geköchelten Brei landet – wenn überhaupt – nur die Hälfte im Mund und drei Löffel brauchen gefühlte Stunden. Nach einigem Ausprobieren kamen bei uns die Autoschalen auf den Esstisch – eine angenehme Arbeitshöhe. In die Schalen habe ich Moltontücher gelegt, Kinder angeschnallt und mit einem weiteren Tuch zugedeckt. Schicke Hochstühle mit Babyschalen täten es sicher auch, aber die hatten wir nicht.

Dann bekam der eine Zwilling etwas zum Lutschen in die Hand, eine Möhre, eine Reiswaffel,.. und der andere wurde gefüttert. Wenn dieser nicht mehr mochte, dann war der zweite dran. Wichtig war die Vorbereitung: Waschlappen, Wasserflaschen, Milchfläschen (am Anfang), Löffel, Schnuller, alles möglicherweise relevante lang in Reichweite.

Stereo-Löffeln im Akkord

Nach kurzer Zeit machte es Klick und beide fanden Brei super. Ich stand nun vor beiden und löffelt im Eiltempo – ein links – ein rechts – ein links – ein rechts… Und nein, wir hatten ab diesem Zeitpunkt keine zwei Schalen und zwei Löffel mehr. Eine Schale und ein Löffel sind deutlich praktischer (die Zwillinge hatten eh jeder noch einen eigenen in der Hand zum Spielen) und wer sich den ganzen Tag Schnuller teilt und gemeinsam an den gleichen Spielsachen lutscht, dem graut auch nicht davor, seinen Löffel zu teilen.

Wenn die Zwerge sicher sitzen können, dann geht es in die Hochstühle. Einer sitzt links am Tisch, der andere rechts und Mama dazwischen vor Kopf. Ein Löffel rechts, ein Löffel links, ein Löffel rechts, ein Löffel links,… Bei uns war das kein Problem, denn beide waren schnell ganz begeistert und konnten fast nicht genug bekommen. Wenn einer zögerlicher isst als der andere, dann kann man gut Fingerfood ausprobieren.

Vorbereitung und Organisation retten die Zwillingseltern

Wenn in dieser Zeit andere meine Küche sahen, waren sie oft verwundert. Leider habe ich das nie in Bildern festgehalten, aber es stand immer die gesamte Verpflegung für den Tag auf der Arbeitsplatte griffbereit. Morgens während des ersten Nickerchens der Zwillinge habe ich Brei gekocht. Täglich frisch zu kochen, war nicht unbedingt mein Plan, aber die Zwerge haben Gläschen verweigert und auch vorgekochtes mochte der Sonnenschein lange nicht essen. Ich habe auch das Getreidepulver für den Nachmittag und den Abend schon abgefüllt in Schälchen. Wir hatten günstige Schälchen mit Deckel, so konnte ich die Portionen auch einpacken und mitnehmen.

Anfangs dauerte jede Brei-Fütterung eineinhalb Stunden mit Vorbereitung, Platzieren der Protagonisten, Füttern des ersten, Füttern des zweiten und anschließender Grundreinigung des Essplatzes und der Wohnung im Umkreis von 5 Metern. Das schränkte unseren Aktionsradius massiv ein, denn so aufwendig wie das Essen nun einmal war, habe ich nicht alleine unterwegs gefüttert und zusammen mit den festen Schlafenszeiten der Zwillinge, blieb einige Wochen lang wenig “freie Zeit” übrig. Aber auch diese Zeit ging vorüber – alles eine Phase.

Die Turbo-Zwillinge geben den Takt vor

Ich bin auch an die ganze Sache mit der Beikost wie oben erwähnt ohne “Plan” gegangen und hätte ich einen gehabt, er wäre schnell über den Haufen geworfen worden. Der Start mit 6 Monaten mag zögerlich gewesen sein, aber schon bald forderten sie von sich aus die zweite und dritte Breimahlzeit. Milch war doof. Mit 8 Monaten verweigerte die Prinzessin die Flasche komplett. Damals waren wir gerade im Krankenhaus und ich war etwas verzweifelt, weil meine untergewichtige kleine Tochter nicht trinken wollte. Aber die Schwestern nahmen mir die Sorge, sie trank ja genug – Wasser. Und wenn sie keine Milch trinken wollte, dann gabs eben auch morgens Brei, den fand sie schließlich toll.

Zumindest für den Moment… denn mit knapp 9 Monaten probte sie zunächst abends den Aufstand und mochte keinen Milchbrei essen. Wie ich auf die Idee kommen konnte, ihr sowas vorzusetzen? Tja… Mama wusste es auch nicht und probierte diverse Sorten Brei aus, kochte mal dies und mal jenes und fiel in Ungnade. Erst als wir der kleinen Dame Brote schmierten, war sie wieder zufrieden. Brote fand sie super.

Großes Glück, dass auch der Sonnenschein Brot ganz ok fand und wir so gemeinsam auf Brot abends umsteigen konnten, denn das spart doppelte Arbeit. Morgens und abends gab es nun Brot und mittags bitte nichts püriertes mehr! Ich matschte das Essen nur noch grob an, aber am Besten waren Stücke, die mit Gabel gegessen wurden. Ja, die Gabel… die wollten sie unbedingt haben. Mama fand die Gabel ziemlich gefährlich und pieksig. Aber zum Glück gibt es ja auch kleine Plastikgabeln für kleine Kinderhände und so fanden wir unseren Weg.

Mit 10 Monaten aßen die beiden mehr oder wenig Familienkost. Selber. Mit Fingern und/oder der Gabel. Ich kann nicht genau sagen, wie es dazu kam, es war einfach so. Das Tempo haben die Zwillinge vorgegeben und wir haben ihnen ihren Willen gelassen.

Vielleicht ist es typisch für Zwillinge? Sie schauen von einander ab, machen einander nach. Wenn der eine mit Gabel isst, will der andere auch. Und Zwillingseltern sind immer dankbar, wenn ihre Kinder etwas selbstständig machen wollen. Ich hätte sie zumindest nie davon abgehalten. Denn es ist doch soviel entspannter, wenn die Kinder selber in ihrem eigenen Tempo essen statt im Akkord links und rechts löffeln zu müssen. Natürlich dauert die Grundreinigung nach jeder Mahlzeit eine Weile, aber man kann es sich auch einfach machen und den Boden vorher großzügig abdecken. 😉 Unser Esstisch hat bis heute eine hässliche Plastiktischdecke.

Und wie war das bei euch?

Wie habt ihr eure Zwillinge an die Beikost herangeführt? Haben sie auch beide ein ähnliches Tempo gehabt?

Ich freue mich über eure Tipps!

Eure Kerstin

#wmdedgt Advent Alleinerziehend Alltag Alltagsgeschichten Baby backen Bilder Blog bloggen Blogparade Das erste Jahr DIY Eltern Erziehung Familie Familienalltag Familienblog Familienfeier Familienleben Familienpolitik Familienurlaub Freundschaft Geburt Geburtstag Geschwister Haushalt Inspiration Kinder Kindergarten Kindergeburtstag Kleinkind Kleinkinder Krankheit LebenmitKindern Mama Mamablog nähen Stress Tagebuch Unterwegs mit Kindern Vereinbarkeit Weihnachten Zwillinge Zwillingsschwangerschaft