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Schwangerschaft, Nestbau-Anfälle und Endspurt

Ein CTG ist eine ziemlich anstrengende Angelegenheit, wenn man mit Zwillingen schwanger ist. Ich habe da zumindest leidvolle Erfahrungen gemacht in meiner ersten Schwangerschaft. Erst dauert es Ewigkeiten, bis man beide Herztöne gefunden hat (und sicher ist, dass es wirklich nicht zweimal der Gleiche ist), und dann darf man sich stundenlang bloß nicht bewegen. Dabei ist egal, dass eigentlich jede Körperhaltung irgendwie unangenehm bis schmerzhaft ist und man zwangsweise ziemlich bald mit Übelkeit oder Kreislauf oder einer interessanten Mischung aus beidem kämpft. Bloß nicht bewegen. Denn wenn die dummen Dinger einmal den Kontakt verlieren, beginnt die Prozedur von vorne! Und wer will das riskieren?!

Doch egal wie tapfer ich in unmöglichen Körperhaltungen aushielt, der Sonnenschein schaffte es trotzdem im 5 Minutentakt sich wieder zu verkrümeln. Er hatte sich schon früh so tief eingekuschelt, da war er eben kaum zu finden und zu halten.

Mit so einem Einling ist CTG pillepallle! Kein Vergleich!
Also zumindest hatte ich einen ebensolchen bisher nicht, denn der Krümel hatte bisher nie Lust auf diese Aktion und wurde er mal kurz gefunden, hat er diesen Pömpel gleich mit Mordskraft vom Bauch getreten. Er hat kein Bock auf CTG und weil er Einling ist oder es Mamas zweite Schwangerschaft ist oder auf einmal alle CTG für nicht so zwingend halten, musste er bisher nie. Es gab ein paar dieser zaghaften Versuche und dabei blieb es bisher (bei den Zwillingen hatte ich in dieser SSW schon seit 10 Wochen regelmäßig CTG).
Bis heute. Heute mussten wir ran. 33. Schwangerschaftswoche – so langsam fallen wir unter ernsthaft schwanger.

Elfen-CTG ist wie eine Miniatur Wellnessbehandlung

Aber ich bin immer noch vergleichsweise schlank (quasi eine Elfe) und beweglich. Wenn man mich nicht gerade rücklings flachlegt, wird mir weder übel noch schwummerig. Also sitze ich so nen bisschen CTG auf der halben Arschbacke ab, denn Yeah! ich kann noch sitzen! Das ging mit den Zwillingen ja schon um die 25. SSW nicht mehr länger als 20-30 Minuten am Stück.
Und wenn man nicht unter Übelkeit um den Sieg beim Herzton-Mikado spielt, kann man sogar dabei lesen. Oder schreiben. Blogbeiträge zum Beispiel. Coole Sache, denn hier stört mich auch niemand zwischendurch. Fast ein wenig wie Wellness.

Deswegen kommt ihr heute in den Genuss eines ungeplanten Schwangerschaftsupdates! Das letzte war ja erst vor 12 Wochen oder so. Als gute Mama-Bloggerin zeige ich da Konstanz und begleite meine Schwangerschaft ausführlich in Wort und Bild.

Oder eben nicht. Liegt aber nur zum Teil dran, dass ich kein Interesse an solchen Beiträgen habe und sie dementsprechend weder euch noch mir zumuten möchte, sondern zum großen Teil wirklich daran, dass ich quasi nebenbei schwanger bin. Es spielt im Alltag kaum eine Rolle für mich. Klar, ich habe komische Anfälle und hormonbedingte Aussetzer, bin leicht verwirrt und ständig genervt, weil man in so einer Schwangerschaft ja gefühlt nix darf was Spaß macht, aber ansonsten…

Die Zwillinge haben verstanden, dass man auf Mama nicht mehr hopsen darf und vermuten in jedem dicken Bauch ein Baby (oftmals sehr peinlich, wenn sie es korpulenten Mitmenschen interessiert unterstellen), aber das wars dann auch an Zugeständnissen. Mama ist schließlich Mama und der Alltag passiert phänomenalerweise alle Tage aufs Neue. Schonen, innehalten, ausruhen, das sind doch Fremdwörter in Muttis Wortschatz.

Das Ende naht!

Doch seit ein paar Tagen ist es anders. Plötzlich ist mir permanent präsent, dass ich nicht nur schwanger bin, sondern dass das auf eine Geburt und ein neues Familienmitglied hinauslaufen wird. 😮
Ja, ihr mögt den Kopf schütteln, aber ist ein gewaltiger Unterschied, ob man das im Kopf weiß oder auch im Herzen fühlt. Für mich wird es eben erst jetzt in vollem Ausmaß real und greifbar. Der Krümel wird bald bei uns sein. Dieses Bewusstsein hat vielfältige Auswirkungen. So habe ich noch einen Grund mehr nachts wach zu liegen.

Ich grübel, wer auf die Zwillinge aufpasst, wenn wir ins Krankenhaus müssen. Ich richte gedanklich endlich ein Babyzimmer ein. Ich nehme mir vor meine Hebamme noch einmal anzurufen. Ich überlege, welcher Jersey am Besten zum Schnittmuster des Babyshirts passt. Und ich liege wach.

Der Bauch ist groß und rund. Tagsüber genauso wie nachts ständig im Weg. Ich bin zwar noch fit, aber langsam fällt es mir schwer das Tempo zweier Zweijähriger den ganzen Tag durchzuhalten. Bei Temperaturen über 30° merke ich, dass auch ich nun dicke Finger bekomme und mein Kreislauf streikt ab 35° im Schatten vollständig. Ich habe Haushaltstätigkeiten wie Fenster putzen und Treppe wischen für die nächsten 6 Wochen theoretisch vertagt. Es fällt mir alles spürbar schwerer.

Am deutlichsten merkt man den Endspurt aber an meinem plötzlich akuten Nestbautrieb. Der hat mich voll im Griff. Jetzt habe ich blöderweise nur wenig Nest zu bauen hier. Ungünstig. Wohin mit meiner Energie (Nein, in irgendwas sinnvolles anderes will ich sie gerade nicht stecken)? Das Babyzimmer ist weiter Rohbau und derzeit nicht meine Baustelle. Bisher bleibt mir da nur Planung. Dummerweise ist auch quasi fast alles bis auf ein Bett und Kleinigkeiten schon vorhanden. Dieses Problem hört mit dem Kinderzimmer ja nicht auf: Wir haben schon alles, was ein Baby braucht und das mindestens doppelt! Eigentlich versuche ich es ja gerade eher loszuwerden (dazu demnächst evtl ein Update). Was also tun?

Ich nähe gerade wild. Vorwiegend zerschneide ich ausgediente Kleidung der “Großen”, um daraus neue Stücke für den Krümel zu zaubern. So hat er auch etwas neues, eigenes und doch sind es Sachen seiner großen Geschwister.

alte Shirts von H&M

Für interessierte Leser:

Aus jeweils einem Shirt des Sonnenscheins und der Prinzessin (Größe 50 bzw 56), die nicht mehr ganz sauber wurden, sowie einer hellblauen Cordhose mit ausgeleiertem Bündchen, zwei Basicshirts aus Nicci und einem

Reststück dunkelblauem Jersey habe ich zwei Shirts, eine Mütze und eine Hose erhalten. Die Shirts haben einfach Applikationen aus den Stoffen verpasst bekommen, die Hose ebenfalls und dazu neue Bündchen, die Mütze ist komplett neu genäht aus den ganzen Stoffstücken.

aus alt mach neu - Babykleidung

Ich bin absoluter Nähnoob. Ich mache es gerne, komme aber nur einmal im Jahr gefühlt dazu die Nähmaschine auszupacken. Eben diese ist auch bloß ein Schnäppchen aus dem Discounter. Mein ganzes Wissen zum Thema verdanke ich YouTube und netten Blogs rund um das Thema. Aber ich habe so doll Hormone, die treiben mich zu Höchstleistungen. Ich darf euch heute stolz mein allererstes komplett selbstgenähtes Kleidungsstück präsentieren!

Babyshirt nach Farbenmix Zwergenverpackung Basic

Man darf Wünsche haben?

Abgesehen davon habe ich mir einen kleinen Traum erfüllt: das Baby bekommt einen Balkon direkt bei Mama bei. So fesch! So handlich und klein! So schick! (Sagen auch die großen Tester.)

Zwillinge im Babybay

Bei den Zwillingen hatten wir ein Beistellbett-Eigenbau mit den Maßen 140*70cm. Da lagen dann zwar beide bequem drin, aber ich konnte ein halbes Jahr nur über Umwege und per Kletterpartie mein Bett erreichen.

Außerdem auf meiner Wunschliste: ein Tragetuch!
Hatte ich bisher nicht. Nur einen Ring-Sling zum schnellen Transport beider Zwerge auf der Hüfte in Richtung Auto und zwei Bondolino. Das Tragetuch hatten wir uns gespart, weil wir eh nicht so arg viel getragen haben. Jetzt würde ich aber gerne bei einem mehr tragen. Auch um irgendwie eine Chance zu haben, trotzdem hin und wieder noch zwei Hände für die zwei Kleinkinder frei zu haben.

Der andere Wunsch ist ein TripTrap mit Newborn-Set.
Das Säuglingsgesetz besagt nämlich, dass das Auftragen von warmen Speisen auf den Esstisch zwingend zu schlechter Laune führen muss. Es muss unbedingt verhindert werden, dass in der Anwesenheit eines Babys irgendjemand im Ruhe essen kann. Das Kleinkindgesetz besagt aber, dass man mit Anschalten der Herdplatten mittags plötzlich so hungrig und müde zugleich werden muss, dass schlechte Laune obligatorisch ist. Ich freue mich also auf zwei ungeduldige, hungrige und total müde Kleinkinder gemeinsam mit einem übellaunigen Säugling, der Unterhaltung fordert, am Esstisch. Da wäre es praktisch, ich hätte für letzteren eine Ablage und einen festen Platz am Tisch. Dass der Krümel während unserer Mahlzeiten brav irgendwo abseits liegen bleiben würde, ist eine Illusion, die nur kinderlose Naivlinge haben können.

So und mehr gemeinsame CTG-Zeit verblieb uns nicht gegönnt. 😉 Bis bald!

Eure Kerstin

P.S: Ich habe nicht vor, hier zum verkappten Nähblog zu mutieren. Kann ich nicht, will ich nicht. Wirklich tolle Blogs mit tollen Frauen, die richtig tolle Sachen nähen wären: Pattydoo, Mamahoch2 und SoneaSonnenschein. Schaut dort einfach mal rein.

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