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Live-Schaltung aus Muttis Küche via Periscope


Periscope
 ist einer dieser vielen, fast unzähligen, neuen Social-Media-Dienste und seit noch nicht einmal einem Jahr auf dem App-Markt. Mit Periscope kann man live Filmchen von seinem Handy aus streamen. Direkt und sofort sehen die Zuschauer live, was deine Linse filmt, können kommentieren und herzen. Nachberarbeitung und damit jegliche Möglichkeit der Veränderung gibt es nicht. Kein Schnitt, kein Nix, nur an und aus.

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müde Mutti ungeschminkt und unscharf spontan im hochformatigen Video-Stream

Deswegen gilt es als total authentisch, spontan, ungefiltert und “echt”. Der Rezipient sieht 1:1, was der Sender gerade sieht und erlebt. Er kann miterleben. Klasse!

Ich habe schon einmal fallen lassen, dass ich das ziemlich spannend finde. Das liegt vor allem daran, dass ich schon immer großes Interesse an jeder Art der Kommunikation hatte und in der Beziehung auch verdammt nerdig veranlagt bin. Ich finde es extrem interessant, wie sich das weiterentwickelt und welche Möglichkeiten sich eventuell daraus ergeben. Allerdings ist dieses Interesse nicht mit blinder Begeisterung zu verwechseln. 😉 Da schwingt durchaus Skepsis mit und die große Frage:

Was soll das Periscopen überhaupt bringen?

Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder mit der App herum experimentiert und zuletzt auch quasi via Periscope mit Alu von Große Köpfe und anderen überlegt, was bringt uns das konkret als Elternblogger? Ergibt sich daraus ein Mehrwert für den Leser? Lohnt es sich reinzuschnuppern? Welche Möglichkeiten bietet Periscope?

Da man diese Filmchen (das liegt in der Natur dieser App) nicht verlinken kann, damit ihr euch sie auch anschauen könntet (geht immer nur maximal 24 Stunden), fasse ich meine Gedanken hier kurz und roh in Stichworten zusammen. Gedacht eher als Ausgangspunkt – maximal Zwischenergebnis – denn als Bilanz.

Was könnte ich denn für euch streamen/periscopen?

  • Ich kann euch kurze Einblicke in meinen Alltag geben. Euch mitnehmen und einen kleinen Rundblick bieten, wo ich gerade bin, was ich gerade mache. Einen Schwenk über das Chaos im Wohnzimmer oder ein 360°-Panorama-Blick im Bergurlaub oder ein Blick aus dem Zugfenster… Aber dann frage ich mich, warum ich das nicht via Vine in 9 Sekunden oder als Instagram-Video mit 15 Sekunden Länge mache. Denn bei derartig kurzen Filmchen, schafft es doch realistisch niemand, der nicht gerade unter massiver Langeweile im Alltag leidet, live einzuschalten. Warum dann Periscope?
  • Ich könnte euch ausführlichere Einblicke bieten und konkret etwas vorführen. Vielleicht backe ich live einen Kuchen oder zeige euch mein Haus? (halte ich jetzt für unwahrscheinlich, aber mal rein hypothetisch) Das könnte ich mit Sicherheit machen, ihr könntet Nachfragen stellen während der Live-Übertragung, super. Aber ich weiß nicht, ob das soviel Mehrwert bietet und warum ich dann nicht ein “richtiges” Video produziere, das dann qualitativ mehr hergibt und etwas netter gestaltet ist, das man später (vor allem beim Kuchen backen vielleicht sinnvoll) nochmal ansehen könnte. Welchen Vorteil hätte Periscope?
  • Ich könnte euch live an meiner Gedankenwelt teilhaben lassen und euch etwas erzählen. So ähnlich lief ja auch die Debatte mit Alu ab. 😉 Wobei diese verfilmten Dauerselfies bestimmt nicht jedermanns Sache sind und mich ein wenig an einseitige Video-Chats erinnern. Warum dann nicht nen Hangout oder Skype? Und wen interessiert, was die müde Mutti abends bei schummerigem Licht in ihr Smartphone philosophiert. Ich könnte auch meine Gedanken etwas sortieren und das ganze in netter Form niederschreiben/verbloggen oder meinetwegen auch verfilmen für die einschlägig bekannten Video-Plattformen. Warum Periscope? Weil peinliche Auftritte dann wenigstens ein Verfallsdatum haben? 😉
  • Ich könnte mich als Live-Berichterstatter betätigen und tolle Reportagen senden. Ja, Periscope hat hier sicher eine Stärke und demokratisiert den Journalismus. So berichtete ja auch Leitmedium live aus der Rigaer Straße und ich finde das durchaus interessant. Aber abgesehen davon, dass hier vor Ort wenig aufregendes passiert und ich mich nicht auf die Lauer legen möchte, sehe ich mit großer Skepsis, wenn in Paris ein Stern-Reporter bei einer Razzia blind mit Smartphone sensationsheischend der Polizei hinterherstürmt. Da dreht sich mir als ehemalige Vertreterin dieser Profession der Magen um.
  • Ich könnte von Events und Konferenzen kleine Stimmungsbilder senden. Ob 10 spannende Minuten von einem Vortrag bei der Blogfamilia oder einem Rundgang bei einem der ominösen Blogger-Events: einmal zeigen, wer so alles vor Ort ist, worüber geredet wird und wie die Stimmung ist. Das interessiert vermutlich auch eher nur die anderen (Eltern-)Blogger und weniger die breite Masse der Leser, aber hier sehe ich echten Mehrwert. Zumal Periscope netterweise dann auch live-Nachfragen erlaubt, ob xy auch vor Ort ist oder ob das Catering annehmbar sei. Praktisch.
    Für ganze Vorträge oder generelle Übertragung einer Konferenz sollte man etwas allerdings bessere Technik einsetzen und “vernünftig” streamen.

Ich werde weiter testen und weiter neugierig beobachten.

Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn noch mehr von euch, ihre Ideen und Erfahrungen beisteuern könnten. Sowohl aus Sicht des (möglichen) Zuschauers als auch des (möglichen) Senders. Ich bin einfach weiterhin sehr neugierig und frage mich:

  • Wer soll sich das ansehen? Wer ist das Publikum?
  • Welchen Mehrwert biete ich meinem Publikum durch diese Art der Kommunikation?
  • Für welche Situationen ist Periscope gut und für welche gar nicht geeignet?

Eure Kerstin

Nachsatz: Auch dieser Text wurde niedergeschrieben wie ein Periscope-Video. Spontan und unredigiert. Für mehr reicht es hier derzeit nicht. Aber man kann ihn wenigstens noch in 48 Stunden nachlesen. 

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