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Sie schreit…

Es ist Sonntag Abend… Die Murmels liegen im Bett. Der Schlaf scheint allerdings noch weit entfernt. Ich bin müde. Ich mag nicht mehr.

Viele andere Blogger – so auch Kerstin – sitzen gerade vor dem Rechner und lassen ihr Familienwochenende als #wib “Wochenende in Bildern” Revue passieren. Ich sitze hier und versuche die letzten Tage wegzuatmen.

Ich schrieb des Öfteren darüber, dass es mit der Maus nicht immer einfach ist. Sie schreit. Seit ihrer Geburt.  Anfangs redete ich mir ein, sie kann sich nicht anders bemerkbar machen. Wenn sie erst mal spricht. Wenn sie erst mal besser spricht. Sie spricht. Sie hat, wie ich finde, einen unglaublich Wortschatz und ist sehr schlagfertig – wenn sie nicht vorher anfängt zu schreien. Sie schreit immer noch. Mittlerweile habe ich den Glauben daran verloren, dass es jemals aufhören wird.

Wir hatten mal wieder ein besonderes Wochenende mit meiner geliebten Maus. Schuld war wie immer die Mama. Weil die Mama nämlich IMMER Schuld ist. Mama macht nämlich IMMER alles falsch.

Hier eine kleine Auswahl:

  • Die (ohne mein Wissen) eingeladenen Kita Freundinnen erscheinen nicht. Die Mütter sind nicht erreichbar.
  • Das neu bestellte Planschbecken-Spielzeug kommt nicht Samstag an.
  • Zimmer aufräumen. Mama macht nie was und sitzt immer nur faul rum.
  • Ausflug mit Oma und Opa. Erst am Nachmittag und nicht SOFORT nach der telefonischen Ankündigung.
  • Meine Eltern wollen Bilder von dem Hotel sehen, wo wir im September hin fliegen. Maus ist untröstlich, weil wir nicht SOFORT fliegen.
  • Der Nasenbär liegt beim kuscheln (angeblich) auf der falschen Seite.
  • Der Kater mag sich nicht streicheln lassen.
  • Zoo-Besuch ist erst am  Montag und nicht schon Sonntag.
  • Der Planschnachmittag mit den Freunden endet schon um 19.30 Uhr.
  • tbc.

Zumindest habe ich an diesem Wochenende das richtige Essen gekocht und den richtigen Nachtisch gemacht – auch das mach ich nämlich oft genug falsch. Aber dafür habe ich beim Frühstück einiges falsch gemacht und die angebotenen Süßigkeiten am Nachmittag waren natürlich auch falsch.

Meine Eltern waren – nach dem Ausflug – mehrmals kurz davor zu gehen, da sie das Geschrei nicht mehr aushielten.

5 Jahre und 3 Monate. Ich reagiere zunehmend empfindlicher. Es fällt mir immer schwerer, ihre Wutausbrüche “wegzuatmen”. Ich bin so unglaublich müde…

Und trotzdem hat meine Tochter recht. Es ist meine Schuld. Ich bin nicht stark genug sie aufzufangen. Ich finde nicht den richtigen Umgang mit ihr. Überraschungen und Unvorhergesehenes sind nichts für sie. Langfristige Planungen aber auch nicht. Zu viel Aufregung verträgt sie nicht. Unser Alltag muss möglichst strukturiert und ohne unplanmäßige Umwege verlaufen. Alles was nicht unserer Struktur entspricht überfordert sie, Reiz überflutet sie. Nur lässt sich das nicht vermeiden. Ich kann uns nicht von der Außenwelt abschotten. Wir können nicht auf Ausflüge, Einladungen, Verabredungen komplett verzichten. Wir wollen auch mal Urlaub machen.

Von daher stellt sich mir eher die Frage, wie erkenne ich ihre Überforderung oder Reiz-Überflutung möglichst schnell und wie fange ich sie am besten auf? Es gibt nichts, was ich nicht versucht habe. Trösten, reden, ernst nehmen, einfach nur da sein, ablenken, aber auch selber die Geduld verlieren…

Und das ist mittlerweile das größte Problem. Nach mehr als 5 Jahren habe ich keine Puste mehr. Alle anderen (können) gehen, wenn sie loslegt. Ich bleibe. Ich muss bleiben.  Es bleibt kein anderer. Ich kriege regelmäßig ihre volle Wut und Enttäuschung und Überforderung ab. Ich bin froh und dankbar, dass sie nicht mehr körperlich ausrastet. Es gab Zeiten, da ist sie körperlich auf ihren Bruder und (hauptsächlich) mich losgegangen. Schlagen, treten, boxen, beißen waren an der Tagesordnung.

Positiv denken. Sie eskaliert nicht mehr körperlich… und irgendwann schaffe ich es, meiner geliebten Tochter der ruhende Pol zu sein, den sie braucht… wenn mich nicht vorher die Puste verlässt.

Meine Tochter ist so wundervoll. Sie ist so begeisterungsfähig und fröhlich. Sie ist so wissbegierig, neugierig. Sie kann lachen und strahlen, da geht einem das Herz auf. Ich liebe sie von ganzem Herzen. Ihre Augen funkeln beim Erzählen. Alles was sie tut, tut sie mit voller Leidenschaft – lachen genauso wie schreien. Und außerdem ist sie das schönste und wundervollste Mäuse-Kind, dass ich jemals gesehen habe. <3 und genau deswegen, darf mir meine Puste nicht ausgehen. Ich will dieses wunderbare Mädchen auf ihrem Weg begleiten. Ich will sie halten, wenn sie es braucht. Sie fliegen lassen, wenn sie es will. Ich will ihr genau die Mama sein, die sie für ihren Weg im Leben braucht.

Niemals sollen sie und ihr Bruder Zweifel an meiner tiefen Lieben haben! <3

Eure Tanja

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