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Wie schaffst du das eigentlich immer alles? – Das große Geheimnis!

„Kerstin, wie schaffst du das eigentlich immer alles?“

Gute Frage…

Ich bin eine so langsam kugelrunde hochschwangere Mutter von zweijährigen Zwillingen, die ausgesprochene Wirbelwinde sind. Nebenbei übernehme ich meinen nicht unerheblichen Anteil am kleinen Familienbetrieb, den man auch ohne Euphemismus schlicht „Haushalt und Organisation des Familienalltags“ nennen könnte. Ich bin Freiberuflerin, die theoretisch sogar arbeitet. Ich habe ziemlich viele Interessen, die aber gar nicht alle den Ausdruck Hobby verdienen. Letztens ist mir sogar aufgefallen, dass ich einen Ehemann habe und Freunde, Bekannte, Einladungen,… soziale Verpflichtungen eben. Puh!

Und wie schaffe ich das alles? Tipps soll ich geben. Klar gerne!

Mein Geheimnis verraten. Mache ich. Sofort.

Aber die erste Antwort auf die Frage wäre: Ich weiß es nicht. Es läuft halt. Mal läuft es ganz gut und mal gar nicht. Womit wir beim ersten Teil des großen Geheimnisses wären:

Ich schaffe gar nicht immer alles!

Seit ich Kinder habe, muss ich Mut zur Lücke haben und mich damit abfinden, dass am Ende des Tages, der Woche, ja des Monats nicht alles erledigt ist, was vielleicht theoretisch hätte erledigt werden sollen. „Isso“ würde der Sonnenschein sagen. Ich kann es nicht ändern.

Also muss man sich von der Illusion befreien, dass man alles schaffen kann und dass immer alles perfekt sein müsste. Fänd ich zwar schwer genial, ist aber nicht drin. Isso. Für euch keine neue Nachricht, aber ich bin eigentlich eine anstrengende kleine Perfektionistin (im Job) und darüber hinaus noch Ordnungsfetischistin. Stellt euch letzteres Mal bei der Mitbewohnerin zweier Kleinkinder vor… ich würde durchdrehen, wenn mir nicht wundersamer Weise zur Geburt meiner Zwillinge eine gehörige Portion Gelassenheit und Geduld geschenkt worden wäre. Ja, es stimmt. Meine Kinder machen mit ruhig und entspannt. Mit ihnen kann ich keinen Perfektionismus durchziehen und will es auch gar nicht. Seit diese beiden von sich aus perfekten Wesen in meinem Leben sind, mache ich halblang und setze die Prioritären wesentlich realistischer. Ich schaffe nicht immer alles. Isso.

Der zweite Teil der Wahrheit ist, dass ich oft genug selber gewaltig die Krise kriege. Selbstzweifel, das Gefühl totalen der Überforderung, absolute Tiefpunkte und dann sitze ich da heulend, schniefend, triefend und frage mich „Warum schaffen das immer alle? Warum ich nicht? Was mache ich falsch?“ Es klappt aber auch gar nichts dann. Die Kinder sind unausstehlich und fürchterlich anstrengend. Mir fehlt gefühlt die Kraft für die einfachsten und grundlegenden Dinge im Haus. Meine Haare sehen aus wie der Wischmopp, den der Fußboden die letzte 10 Tage nicht mehr gesehen hat und aus irgendwelchen Gründen klebt man an der Türklinke zum Gäste-WC fest. Der Kühlschrank riecht merkwürdig und ganz sicher nicht nach Essbarem. In meinem Postfach warten die Kunden seit Tagen auf Antworten und mein Kopf ist leer.

Aber diese Tage gehen vorüber. Manchmal muss mein langjähriger Mitbewohner und Ehemann mir gehörig den Kopf waschen, manchmal raff ich es aber auch von alleine. Hin und wieder hilft auch der Zufall und ich treffe eine dieser wahnsinnig tollen Frauen, die immer so schick gekleidet sind, nie einen Wischmopp auf dem Kopf haben und mit ihren perfekt manikürten Händen den Buggy mit dem Nachwuchs schieben. Manchmal legt doch tatsächlich eine dieser bewundernswerten Mütter den Kopf etwas schräg, sieht mich an und sagt: „Hut ab, Kerstin. Wie machst du das eigentlich immer alles?“ Der erste Reflex ist dann immer die völlige Überforderung all meiner gerade noch intakten Synapsen: „Was? Hä? Ich?“ Warum zum… mich? Und später kann man das dann sacken lassen und merkt: Niemand schafft immer alles. Wir wirken nur oft nach außen so. Bewusst oder unbewusst. Und wer uns dann sieht, der muss denken: Die schafft immer alles so toll! Wow!

Nein, schafft sie nicht. Egal wen ihr da seht und bewundert. Auch diese Person schafft nicht immer alles und hat ihre schwachen Tage. Ich fürchte, es ist eine Art weiblicher Gendefekt, dass wir unsere Gegenüber immer durch rosarote Brillen sehen wollen, während zu Hause ein Zerrspiegel steht. Die andere ist intelligenter, hübscher, gepflegter, eloquenter,… ach leck mich doch. Isse nicht.

Wenn man schon mal diese beiden Teile der Wahrheit für sich grundsätzlich annimmt:

1. Ich kann nicht immer alles schaffen.

2. Andere schaffen auch nicht immer alles.

Dann kann man schon viel, viel gelassener und vor allem entspannter durch das Leben gehen. Interessanterweise läuft dann alles auch gleich viel besser. Fast wie geschmiert. Plötzlich schafft man alles (wichtige). 😉

Eure Kerstin


P.S.: Ich werde auch versuchen die anderen Teilwahrheiten des großen Geheimnisses noch zu lüften und euch mit Haushalts-Tipps für Kleinkindmuttis und Zeitmanagement für überforderte Vollpfosten beglücken. Sollte ich die Zeit finden. Möglicherweise. Ich habe es zumindest vor. 😀

P.S.S.: Und jetzt gehe ich wahllos Stoffe zusammennähen, auf dass am Ende daraus Babymützchen entstehen mögen. Denn aktuell “leide” ich an ausgeprägtem Nestbautrieb und dem hat sich alles unterzuordnen. Auch die Ordnung im Büro!

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