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Fehlt mir als Mama das Ausgehen?

Heute im Chaos-Mutterschutz ein Gast-Beitrag von Bella. Bella ist eine junge, wunderhübsche Mami aus Berlin, die auf familieberlin.de ehrlich, offen und von Herzen bloggt. Obwohl Berliner Mutti-Bloggerin wohnt sie nicht in Mitte und trinkt lieber Tee als Latte. Das sei ihr verziehen, auch wenn ich selber kein Tee-Fan bin. Ihre Texte sind unabhängig von der Getränkewahl immer lesenswert. 😉


Babybauch

Vor einiger Zeit fragte mich eine wesentlich jüngere und kinderlose Freundin mal, ob es mir nicht fehlt, das Ausgehen und Party machen. Ich hatte dabei gerad die damals noch klitzekleine miniberlin im Arm, vielleicht auch an der Brust. Ich konnte ihr damals nicht antworten, doch heute kann ich es.

Fehlt mir das Ausgehen?

Für Menschen, die knappe Antworten bevorzugen: NEIN. Alle anderen dürfen gern weiterlesen. Ich war noch nie ein Mensch, der jede Nacht um die Häuser zog, viel trank und bis in die Morgenstunden die Clubs unsicher machte. Ich habe es gemacht, ja. Und ich hatte auch Spaß dabei. Aber dass es mir fehlt, kann ich nicht sagen. Denn mit dem Kind verschieben sich die Prioritäten. Nicht nur hin zum Kind- es kann sich nicht immer alles um Kinder drehen. Meine Prioritäten verändern sich auch in meiner Freizeit (aka. Zeit ohne Kind). Diese knappe Zeit, die meist fremdgesteuert ist, möchte ich idealerweise so intensiv wie möglich verbringen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, Clubs und Parties haben es aber nicht auf die Liste geschafft.

Ich habe das Glück, dass ich Freunde habe, die auch gern Zeit mit mir UND miniberlin verbringen. Das muss aber nicht immer sein, denn mit 18 Monaten ist miniberlin den allgemeinen Regeln guter Konversation noch nicht so vertraut. Neben ihren kurzen Geschichten, die sie einfach unverständlich dazwischen brabbelt kommen gern auch unvorhergesehen Backpfeifen oder Wutausbrüche, wenn der Gast ihrer Sprache noch nicht mächtig ist und sie demnach nicht versteht. Deswegen liebe ich ruhige Abende mit Freunden, einem guten Glas Wein (früher reichte süßer Sekt vom Discounter) und tollen Gespräche. OK, es muss nicht immer Alkohol im Spiel sein. Aber Gespräche…mit Erwachsenen. Die wären im Club bei der üblichen Lautstärke nicht möglich. Wobei, um 23 Uhr, wo es früher auf Parties ging schon. Denn da hat keiner die Musik laut…oder das Licht an.

Ob mit meinem Mann, Freunden oder Verwandten: ein ruhiges Essen im Restaurant, das ist viel Wert. Niemand, der mir mein Essen klaut oder seines sogar laut brüllend verweigert. Keine schiefen Blicke vom Nachbartisch sondern einfach nur ich, mein Teller und Gesellschaft. Das isses, viel zu selten. Kein Rätselraten im Vorfeld, was das Kind heute wohl essen mag und das Bangen wegen klappriger Kinderstühle, die SOOOO bestimmt niemand zertifiziert hätte.

Ok, ich gebe zu: ich war seit der Geburt von miniberlin nicht mehr im Kino. Halt doch, ich habe diesen Film mit Til Schweiger gesehen, in der sein Vater Alzheimer hat. Und ich habe geheult wie ein Baby. Nicht, dass ich mir das von meinem abgeschaut habe. Aber ich habe geflennt, weil es mir so nah ging. So ist das auch, seitdem ich Mutter bin. Ich kann nicht mehr einfach nur einen Film konsumieren, ich fiebere mit. Deswegen fällt die Auswahl für einen Film auch immer so schwer, dass mein Mann mit mir gar keine Filme mehr gucken mag. Er meinte mal, es sei schwer, im Vorfeld herauszufinden, ob in irgendeiner Szene vielleicht ein Eichhörnchen zu Schaden kommt. “Ich möchte ja nicht, dass du weinst”. Er kennt mich halt.

Wer kennt sie nicht…diese Ruhe. Und damit meine ich nicht die Ruhe, die es gab, bevor Kinder da waren. Ich meine diese Ruhe, die man genießt, seitdem Kinder im Haus sind. Denn die ist Goldwert und mit keiner Clubnacht der Welt würde ich die tauschen wollen. Denn wenn das Kind dann mal schläft, nach einem langen Tag mit viel Spiel, Tränen oder auch unbändiger Wut, dann macht man leise die Kinderzimmertür zu und das einzige was man hören möchte ist: nichts. Na ok, und vielleicht den langen Ausatmer, den Eltern sich dann gönnen und auch redlich verdient haben. Und vielleicht den Sektkorken, der mal ohne Anlass zu hören sein darf. Einfach so, ohne nach der Falsche in einen Club zu ziehen.

Ich möchte diese wenige ruhige Zeit auch gern ruhig nutzen. Wenn ich in einen Club gehe und mich dort zwischen viele warme Menschen dränge, mir Musik in die Ohren schallt, die mir nicht immer gefällt und ich drei Stunden brauche, um endlich etwas zu trinken zu bekommen, ist es doch eigentlich wie zu Hause. Mein Kind klammert sich eng an mich, es darf kein Zentimeter zwischen uns sein- auch nicht, wenn sie zum xxx. mal das Intro von Bobo hören möchte. Und wehe, Mama geht mal kurz in die Küche, um was zu trinken. Dann wird gebrüllt und gepöbelt. Wie im Club eben.


Ich (Kerstin) nehme mir derzeit eine Auszeit vom Bloggen, denn der Krümel kommt. <3 Während dieser Zeit werden einige ganz, ganz liebe Blogger-Kollegen werden euch mit spannenden Beiträgen unterhalten. Ich freue wahnsinnig über diese Geschenke zur Geburt. 😉 Alle Beiträge des chaotischen Mutterschutzes könnt ihr hier nachlesen.

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