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Was machst du eigentlich den ganzen Tag, Kerstin? 02/2016

Frau Brüllen fragt jeden 5. des Monats in die Runde, was man denn so den lieben langen Tag getrieben habe. Ich antworte ihr heute mal wieder. Theoretisch sollten diese Geschichten Alltag abbilden, aber sowas wie Alltag gibt es mit einem Baby und zwei Kleinkindern bei uns derzeit nicht. Also heute wieder einmal ein typisch chaotischer Tag von uns für euch: 


0:30 Uhr / Ich lege den Krümel wieder ab, nachdem ich ihn gestillt habe und höre, dass Prinzessin immer noch nicht wieder schläft. Sie schläft (nicht) mit ihrem Papa im Gästezimmer, nachdem sie um 22:00 Uhr vom lauten Protest ihres kleinen Bruders geweckt wurde und absolut nicht mehr weiterschlafen wollte.

2:00 Uhr / Der Krümel schimpft. Er hat Rotznase. Ich scheitere daran ihn anders zu beruhigen und stille ihn erneut. Prinzessin erzählt immer noch. Der Traummann schimpft leise fluchend vor sich hin.

3:30 Uhr / Der Krümel schimpft. Er hat Rotznase und Zähne. Aus dem Gästezimmer endlich Stille. Ich kann den Krümel nicht beruhigen und renne mit ihm auf dem Arm durch die unterste Etage.

4:30 Uhr / Drei Windelwechsel und eine Mahlzeit später schläft der Krümel wieder. Ich döse ein.

5:30 Uhr / Der Krümel beginnt zu erzählen. Eine halbe Stunde später als sonst üblich, beendet er das Thema “Nachtschlaf” (oder das, was er so dafür hält). Ich gehe mit ihm ins Wohnzimmer und vegetiere so vor mich hin, während der Krümel plaudert.

6:00 Uhr / Überlege den Traummann zu wecken, der seit 20min aus dem Haus sein müsste und verwerfe den Gedanken wieder. Der Krümel schimpft.

6:30 Uhr / Der Krümel ist eingenickert, nachdem er sich einen kleinen Snack und eine frische Windel gegönnt hat. Ich döse.

6:50 Uhr / Der Sonnenschein ruft mich. Er hat diese Nacht als einziger im Haushalt sich vorbildlich schlafend gestellt.

7:00 Uhr / Zwei Stunden zu spät wecke ich den Traummann und sein Töchterchen im Gästezimmer. Die findet es toll da und will von nun an jede Nacht dort schlafen. Der Sonnenschein auch.

7:15 Uhr / Der Krümel ist wieder wach und liegt zwischen den Zwillingen auf dem Boden, die sich anziehen angezogen werden. Ich saniere mich notdürftig und husche nach unten, um Frühstück zu machen.

7:35 Uhr / Die Familie vereint am Frühstückstisch. Die müden Eltern schlürfen Kaffee, die Zwillinge Kakao und löffeln ihre Haferflocken. Der Krümel überwacht fröhlich quäkend die Szenerie.

8:00 Uhr / Der Zwillingspapa entführt mein Auto und bringt damit erst das Doppelpack zur Tagesmutter und dann sich selber ins Büro. Ich starre in meinen zweiten Kaffee und versuche nebenbei orientierungslos den Tisch abzuräumen. Ich scheitere.

8:10 Uhr / Ich beschließe, dass der Gefrierschrank abgetaut werden müsste und sichte dessen Inhalt. Entdecke Tiefkühl-Pommes und überlege, ob es ekelig wäre, diese zum Frühstück zu verdrücken. Bejahe die Überlegung.

8:15 Uhr / Werfe die Pommes in den Ofen. Ekelige Dinge zu frühstücken gehört seit der Jugend nun einmal zwingend zur durchgemachten Nacht dazu.

8:45 Uhr / Ich picke drei Pommes, der Krümel rudert mit den Armen.

9:00 Uhr / Wir gehen nach oben. Ich räume auf, sortiere Wäsche, der Krümel rudert und propellert sich durchs Kinderzimmer der Zwillinge.

9:30 Uhr / Der Krümel schläft. Ich nutze die Chance und renne in den Keller, hänge die trockene Wäsche ab, leere Trockner und Waschmaschine und belade letztere neu, nachdem ich ihren Inhalt auf die Leinen gefriemelt habe. Auf dem Rückweg räume ich eben das Frühstücksgeschirr und meine Pommes weg.

10:00 Uhr / Ich sitze im Büro und starre auf den Rechner. Ich müsste mich mit Rechnungen und so Gedöns befassen, kriege aber nichts auf die Kette. Stattdessen tippe ich einen ersten Teil meines ziemlich spannenden und total wundertollen Freitags in den Rechner.

10:10 Uhr / Der Krümel wacht auf. Wir gehen ins Wohnzimmer und platzieren uns auf der Krabbeldecke. Ich jammer am Telefon dem Zwillingspapa die Ohren voll und organisiere mir zusätzlich zur Betreuung des Krümels über Mittag auch noch Omas Auto, weil ich zum Arzt wollte.

10:25 Uhr / Ich fange an im Eiltempo Möhren und Kartoffeln zu schälen (und zu essen). Ich habe Hunger und so langsam das Gefühl durchzudrehen.

10:50 Uhr / Der Thermomix rotiert noch, da kommt die Oma angedüst. Meine Wachablösung, der ich eine Kurz-Einweisung in das HöllenKüchengerät und den Zustand des Enkels verpasse.

11:10 Uhr / Ich liefere Blumen aus. Mit Omas Auto. Auf dem Weg zum Arzt. Das war halt Teil des Deals. Denn die Schwiegermutter hilft dann und wann beim Floristen aus. Heute ist dann und wann.

11:29 Uhr / Ich bin pünktlich – fast sogar zu früh beim Arzt.

11:40 Uhr / Der Doktor schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und guckt besorgt.Ich gucke pflichtschuldig. Also mit mehr Möhren essen komme ich aus der Sache wohl nicht raus. Mein aktueller Lebensstil geht etwas an die Substanz.

12:00 Uhr / Mit dem noch dolleren Vorsatz endlich abzustillen, strengen Ermahnungen, einem Rezept für Eisen und einem für Physio rausche ich nach Hause. Ich nehme mir vor, langsamer zu machen.

12:02 Uhr / Ich überlege, dass langsamer machen schwierig ist.

12:05 Uhr / Ich überlege, dass ausruhen auch sehr schwierig ist.

12:06 Uhr / Ich überlege, was ich nachher alles noch erledigen muss.

12:20 Uhr / Ich komme zu Hause an. Der Krümel liegt gerade im Bett, nachdem er eine homöopathische Dosis Brei zu sich genommen hatte. Ich klage der Schwiegermutter mein Leid.

12:30 Uhr / Der Krümel ist wieder wach. Und immer noch müde. Ich versuche ihm eine Flasche zu geben.

12:40 Uhr / Trage den Krümel durch die Gegend, der nur wenige Milliliter geneigt war zu trinken. Schlafen will er auch nicht (mehr). Sollte er aber.

13:00 Uhr / Ich gebe auf und trinke mit der Oma einen Kaffee. Wir essen Schokokekse, während der Krümel quäkend erzählt.

13:30 Uhr / Der Traummann kommt nach Hause, die Schwiegermutter verlässt uns.

13:40 Uhr / Nachdem ich dem Vater meiner entzückenden Schlafstörungen über den aktuellen Stand der Dinge aufgeklärt habe, husche ich ins Bett. Ich drohe so langsam vom Stuhl zu plumpsen.

14:30 Uhr / Der Traummann weckt mich, der Krümel würde jetzt gerade schlummern. Er hingegen düst nun los, um die Zwillinge abzuholen.

14:40 Uhr / Der Krümel ist mal wieder wach. Lautstark. Ich schleiche mich mit ihm runter und suche mir etwas aus der Süßigkeitenschublade.

15:00 Uhr / Ich bewundere die explodierte Benachrichtungsanzeige auf meinem Mobiltelefon und gehe ins Büro, um wenigstens ein paar E-Mails zu beantworten.

15:15 Uhr / Der Krümel ist zu meinen Füßen in der Wippe eingeschlafen. Ich sitze am Schreibtisch und wippe möglichst konstant mit dem rechten Fuß weiter.

15:20 Uhr / Das war nix. Und auch das mit dem Büro war nix. Ich gebs auf und gehe dem kleinen Riesen eine Flasche machen. Irgendwann muss er ja mal ernsthaft an Nahrungsaufnahme denken.

16:00 Uhr / Der Krümel hat tatsächlich zum ersten Mal eine komplette kleine Flasche Pre verdrückt. Es dauerte eine halbe Stunde und brauchte vier Pausen zum Bäuerchen machen, aber sie ist leer und er pennt. Ich geh ins Bett.

Es klappt nicht. Also der Krümel schläft, aber ich nicht. Ich warte darauf, dass er wieder aufwacht und außerdem hab ich zuviel im Kopf. Zwischendurch schleichen sich lautstark die Zwillinge zurück ins Haus, sie waren mit Papa einkaufen.

17:00 Uhr / Der Krümel hat eine unfassbare Stunde geschlafen. Ich nicht. Wir gehen runter.

Die Zwillinge begrüßen uns kreischend und überreichen zwei Bund Tulpen und hören nicht auf von ihrem Tag zu berichten. Ich fühle mich erschlagen und bin doch echt glücklich.

Ich spüle endlich den Kram vom Mittag weg. Lese ein Buch vor, leere und fülle die Waschmaschine. Höre mir Erlebnisse an und der Krümel kullert entspannt durch seinen Laufstall.

18:00 Uhr / Abendbrot für vier von uns. Der Sonnenschein schmiert seine Brote begeistert selber.

18:30 Uhr / Der Krümel schlabbert Brei.

18:50 Uhr / Sandmännchen

19:00 Uhr / bettfein machen

19:40 Uhr / Kinder im Bett. Das ohne Stillen hinlegen hat nicht geklappt.

19:50 Uhr / Ich bereite eine Thermosflasche und zwei Flaschen vor. (Wie optimistisch) Ergänze hier die letzten Punkte und schleiche mich ins Bett. Ich bin müde. Sehr müde.

Eure Kerstin

Anmerkung(en):

  • Ja, der Krümel schläft zu wenig und zu kurz.
  • Ja, der Krümel isst tagsüber wenig und nachts dafür umso mehr.
  • Ja, so langsam drehe ich durch vor Schlafmangel.
  • Nein, das Pensum halte ich so nicht mehr ewig durch.
  • Nein, das macht keinen Spaß.
  • Nein, ich bin nicht schlimm krank, nur so langsam am Ende meiner Energie und mein Schulterbruch vor zwei Jahren sorgt für Schmerzen beim ständigen Tragen des Riesenbabys.

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