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Mein Blog und ich – Ist das Chaos am Ende?

Ich könnte 2016 als verkorkst bezeichnen, wenn ich denn wollte. Ich könnte von einer Pechsträhne schreiben (oder es lassen). Vielleicht ist es auch nur eine Aneinanderreihung von Phasen, aber es ist wirklich ziemlich turbulent derzeit bei uns.

Wir sind schließlich auch mitten im ersten Jahr mit einem Baby. Das ist immer ein Ausnahmezustand. Wir haben nicht nur ein Baby sondern auch noch zwei Kleinkinder.* Es ist verdammt viel los derzeit. Ich bin mir sicher, das liegt nur wieder am Eltern-Murphy-Gesetz.

Ich hatte es nie so mit Murphy und seinem Fatalismus. Bis ich Mutter wurde. Seitdem ist mein Leben unberechenbar und es folgt einer interessanten Gesetzmäßigkeit von einem Problem zum nächsten. Kinder machen es möglich. Wenn gerade alles super läuft, dann werden sie krank. Oder sie bekommen Phase. Ganz doll. Oder Zähne. Oder man selber fällt die Treppe runter, um sich die Schulter zu brechen oder die Betreuung fällt aus.

Auf das chaotische Blog hat das in mehrfacher Hinsicht Auswirkungen:

Ich habe nicht nur zweihundertdreiundachtzig Beiträge in meinem Kopf, die ich verdammt gerne mal schreiben und mit euch teilen würde (Aber wer kommt schon dazu zu schreiben, wenn entweder drei Kinder zurecht volle Aufmerksamkeit haben wollen oder man – sollten diese abends schlafen – vor Müdigkeit sabbernd aufm Sofa wegschnarcht.), sondern auch noch einige offene Baustellen hier. Da wäre zum Beispiel das Projekt “endlich selber hosten” bzw “endlich Blog vernünftig aufsetzen”, das immer wieder verschoben wird. Praktischerweise fiel nun auch eine Woche lang unser Internet zu Hause aus. Wir haben in sowas ja gewissenermaßen Routine. Und so konnte ich wenigstens nicht noch unnötig Zeit mit dem Beantworten von E-Mails oder Kommentaren verschwenden.

Da flackerte bei mir der Gedanke auf, das Bloggen einzustellen.

Screenshot März 2016

Aus. Schluss. Vorbei.

Warum?

Ich habe nur begrenzte Ressourcen an Aufmerksamkeit, Energie und Zeit. Derzeit fordert unser Alltag hier mich quasi komplett. Es bleibt wenig übrig am Ende und ich will auf keinen Fall Aufmerksamkeit bei meinen Kindern einsparen, kann keine Energie bei Haushalt und Familienorganisation mehr abzwacken und möchte auch nicht noch weniger Zeit zu zweit mit dem Traummann verbringen. Was bleibt über?

Das Blog kostet Zeit. Es kostet Energie. Es kostet Aufmerksamkeit. Es kostet Geld. Da lag der Gedanke nun wirklich nicht so wahnsinnig fern, es aufzugeben. Zumal es mich manchmal halt echt frustriert, dass ich kaum dazu komme, es mit Inhalten zu füllen oder es zu pflegen.

Achtung, ich meine damit nicht irgendeinen echten oder gefühlten Druck, erfolgreich sein zu müssen. Ich mag das Blog einfach verdammt gern. Ich habe so viele Ideen und Wünsche. Es ist manchmal niederschmetternd, dass ich kaum eine umsetzen kann. Zwischendurch plagt mich furchtbar schlechtes Gewissen, weil ich Ewigkeiten Mails nicht beantworte oder zugesagte Gastbeiträge verschlunze, immer wieder vertröste. Es nagt dann wirklich an mir.

Aber das Chaos wird bleiben. Auch online. 😉 Der Traummann hat interveniert und nannte die Idee, das Bloggen einzustellen “bekloppt”. Nun denn. Er hat vermutlich (wie so oft – aber sagt es ihm nicht!!!) Recht. Ich liebe mein kleine Blöggelchen und deswegen darf es als Teil der Familie bleiben.

Nun läuft passenderweise gerade zufällig noch ne Blogparade von Jessi, die nach den Wünschen, Zielen und Wegen unserer Blogs fragt. Quasi eine Bestandsaufnahme an Hand der drei Fragen:

  • Wo der Weg begann?
  • Stellenwert im Leben?
  • Wo soll es hingehen?

Wie begann das Chaoshoch2?

Das ist schnell geschrieben, denn es ist auch alles nachzulesen aufm Blog. Die Kurzfassung: Ich wollte ein Blog aufsetzen und hatte auch viele Ideen, eine Idealvorstellung, einen Plan wie es aussehen könnte. Es sollte perfekt werden!

Ich hatte außerdem entzückende, nicht ganz einjährige Zwillinge, eine gebrochene Schulter, einen Umzug vor der Nase und irgendwie nicht so richtig Zeit, mich damit in Ruhe zu befassen. Also habe ich einfach angefangen. Weil ich wollte. Habe mir ein Ventil für meine Geschichten und die Schreibwut geschaffen.

Der Rest sollte später kommen. Irgendwann. Wenn ich Zeit habe. Wirklich! Also im Ernst. Ich wollte das hier wirklich nochmal irgendwann vernünftig aufsetzen…

Das Chaos(Blog) in meinem Leben

Das Blog gehört mittlerweile fest in meinen Alltag. Er ist Passion, denn ich liebe es (für andere) zu schreiben. Er ist mein Ventil und meine Spielwiese. Hier kann ich mich austoben und ausprobieren. Er ist ein kleines bisschen auch mein Sprachrohr und trägt die Botschaft “Das Leben mit Zwillingen, Mehrlingen oder einfach ein paar Kindern mehr ist turbulent und wunderschön” in das Netz.

Es ist mein Hobby, für das ich mir gerne Zeit nehme, für das ich selten Zeit habe. Aber es ist auch mehr als eine kleine Spielerei, denn es verlangt kontinuierliche Aufmerksamkeit. Es ist vielleicht ein bisschen wie Sport, bei dem es sich rächt, wenn man das Training allzu sehr vernachlässigt hat. Dann sind die vorherigen Trainingserfolge dahin und man muss sich wieder neu hereintasten.

Das Bloggen ist mir wichtig, aber es hat nicht die höchste Priorität. Deswegen raffe mich auch dann auf, wenn ich eigentlich ein wenig zu müde bin. Aber das Bloggen bestimmt nicht unseren Alltag. Es hat selten einen spürbaren Einfluss darauf. Nur wenn die Kinder irgendwas mal toll in die Kamera halten müssen für die Mama 😉 oder ich hin und wieder zu netten Veranstaltungen eingeladen werde.

Es ist nicht mein Beruf und wird es auch nicht werden. Aber ich gehe durchaus ausgewählte Kooperationen mit Unternehmen ein. Bisher helfen sie vor allem, die Kosten des Blogs zu decken. Irgendwann könnten sie auch noch ein kleines Taschengeld ergeben. Und ja, das geht nur mit einer gewissen Professionalisierung und Ernsthaftigkeit im Hintergrund. Letzteres klingt aber wilder als es ist.

Und was passiert nun?

Ich habe viele Pläne. Ich erwähnte es schon.

Zunächst einmal werde ich mich zwingen, die uralten Baustellen abzuschließen. Ich möchte endlich das Blog selber hosten. Im Januar erst hatten viele Leser erheblich Probleme, die Seite aufzurufen, weil Werbung alles blockierte. Klar kann ich bei WordPress.com mir auch Werbefreiheit erkaufen, aber es gibt noch ein paar andere Gründe, die diesen Schritt überfällig machen.

Ich habe Ideen für einen netten Newsletter mit echtem Mehrwert, der das Angebot des Blogs ergänzt. Ich möchte das Blog optisch umgestalten. Nicht völlig verändern, aber ein wenig aufgeräumter gestalten. Mit den aktuellen Voraussetzungen bekomme ich keinen gescheiten Überblick rein, keine sinnvolle Menüstruktur etc.

Ich möchte mich auf der ein oder anderen Social Media Plattform noch weiter austoben und nach Periscope und Vine ist gerade Snapchat bei mir dran. Da wird sicher noch einiges an dauerhaften neuen Nebenschauplätzen kommen.

Inhaltlich gehen mir die Themen nicht aus. Meine kleinen Chaoten sorgen schon dafür. Schön wäre, wenn ich mal ein bisschen mehr Kontinuität reinkriegen würde. Traumhaft wäre, mal wieder Zeit für schwierige Texte zu haben, die sich entwickeln müssen.

Aber schauen wir mal, was 2016 noch so bringt.

Ich vermute ja, dass es vor allem Chaos sein wird. 😉

Eure Kerstin


* Mich macht es allerdings leicht aggressiv, wenn dann irgendwer dusselig meint “Ihr habt es ja so gewollt.” Ja, haben wir. Und wir würden es auch gar nicht anders wollen. Trotzdem darf ich festhalten, dass unser Alltag hin und wieder (oder häufiger) recht viel Energie kostet.

 

 

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