Das erste Jahr mit Zwillingen und dem Glück im Doppelpack bringt sovieles mit sich:
Viel Neues. Viel Tolles. Viel Verstörendes. Was waren eure Erfahrungen? Was hat euch geprägt? Was hat euch überfordert? Was hat euch zu Tränen gerührt? Welche Erlebnisse bleiben im Gedächtnis hängen? Was sind die besten Bilder?
Einerschreitimmer hat dieser besonderen Zeit gerade eine ganze Blogparade gewidmet und auf dem letzten Drücker versinke ich denn auch mal in Erinnerungen. So kurz vor dem dritten Geburtstag unserer Zwillinge. <3
Was bleibt vom ersten Jahr mit den Zwillingen in Erinnerung?
Stolz, Glück und Müdigkeit
Mein erster Gedanke war Stolz. Stolz auf meine beiden wunderbaren Kinder, auf diese kleinen perfekten Wesen. Der Stolz der Eltern. Stolz Zwillingseltern zu sein. Ja, da war tatsächlich ganz viel Stolz den Zwillingswagen durch die Straßen zu schieben. Zwillinge sind eben etwas besonderes und als Zwillingseltern haben wir uns auch ein kleines bisschen wie etwas besonderes gefühlt. Ganz besonders gesegnet.
Und da ist dann auch das zweite Gefühl des ersten Jahres: Das Glück. Das doppelte Glück oder vielleicht schon eine hormonumnebelte Glückseligkeit. Kurz dahinter oder auch gleich auf mit diesem Glück lag über allen Dingen diese unfassbare Müdigkeit. Augenringe tief wie der Marianengraben schob ich grenzdebil grinsend stolz meinen Zwillingskinderwagen vor mich her. So ungefähr muss das gewesen sein.
Aber das kann doch nicht alles gewesen sein. Es war ein so unfassbar intensives und besonderes Jahr.
Die erste Zeit mit den Zwillingen
Da waren die aufregenden ersten 12 Wochen, in denen wir vier uns gemeinsam kennenlernen durften. Der Zwillingspapa hatte Elternzeit und wir machten es uns kuschelig. Aus dieser Zeit bleib mir außer der aufregenden Zeit des Kennenlernens vor allem das Thema Stillen in Erinnerung und dass wir unsere kleine Prinzessin stundenlang im Fliegergriff durch die Wohnung getragen haben. Es war ein heißer Sommer und wir gingen nicht allzu viel raus, bekamen aber durchaus viel Besuch.
Als im Herbst der Zwillingspapa wieder seiner Arbeit nachgehen musste, begann ich auch alleine immer mehr mit den Zwillingen zu unternehmen. Wir machten zahlreiche Kurse und gingen zum PEKiP. Wir gingen gemeinsam einkaufen, mussten gefühlt ständig zum Kinderarzt und es gab keinen Tag, an dem ich nicht mit unserem Doppelpack im geliebten Esel unterwegs war.
Neue Herausforderungen
Aufregend wurde es im zweiten halben Jahr. Die Zwillinge wurden mobil und stellten uns vor ganz neue Herausforderungen mit ihren Entdeckungstouren durch die Wohnung. Nichts war mehr sicher vor ihnen! Aber sie wurden auch gefühlt jeden Tag ein bisschen niedlicher. <3
Sie aßen nun Brei und saßen in ihren Hochstühlen. Sie tauschten ihre Schnuller, klatschten fröhlich in die Hände und begannen sich dadada!!! zu unterhalten. Es gibt wahnsinnig viele putzige Videos aus dieser Zeit.
Aber diese Zeit war auch gefüllt von Sorgen. Wie im zweiten halben Jahr nun mit dem Krümel hatten wir auch damals eine blöde Zeit. Die Zwillinge wurden krank. Sie waren eine ganze Zeit lang mal ein bisschen und leider auch mal ziemlich heftig krank. Vor allem waren sie ausdauernd lange krank. Ich brach mir als kleine Krönung noch die Schulter und war von da an etwas gehandikapt. Wir waren dauermüde und langsam mürbe von unseren anstrengenden Nächten. Es half auch nicht unbedingt, dass dann noch ein Umzug anstand.
Was bleibt am Ende?
Und so saß ich damals um diese Zeit vor zwei Jahren im PEKiP-Kurs, der nun zu Ende sein sollte und verstand die Sentimentalität der anderen nicht. Der ganze Kurs trauerte um das Ende des ersten Jahres. Das Ende des Babyalters.
Ich aber war kein bisschen sentimental. Das Jahr war schön gewesen und ich möchte es nicht missen. Aber ich trauerte ihm nicht nach. Es war so intensiv gewesen, ich hatte anders als die anderen Mütter auf keinen Fall das Gefühl, es sei an mir vorbei gerauscht. Ich war neugierig auf das, was da kommen würde.
Ich war müde, ich war glücklich, ich war stolz auf meine beiden Kinder, die nun keine Babys waren und die Welt auf ihren eigenen kurzen Beinen entdecken wollten. Ich war ein wenig stolz, wie gut wie das gemeistert hatten:
Dieses aufregende erste Jahr mit Zwillingen.
Eure Kerstin
P.S.: Jedes Jahr um diese Zeit werde ich seitdem trotzdem ein wenig gefühlsduselig. Es ist das pure Glück Mama zu sein. Zwillingsmama sein zu dürfen.