Wie die Zeit rennt, sieht man immer an den Kindern (und ihrem Wachstum). Weil unser kleines Krümelchen schon lange kein Krümel mehr sondern eher ein ausgewachsener Kuchen ist, brauchte der Jüngste unserer Familie nun einen neuen Kindersitz, denn aus seiner Babyschale ist das Kind schon länger herausgewachsen.
Kurz haben wir überlegt, einen der beiden Zwillinge in einen größeren Sitz umzuplatzieren und den freiwerdenen Größe 1 – Kindersitz an den Krümel zu vererben. Aber Sonnenschein als der kräftigere der beiden Großen hat die 15 kg für einen Sitz der Gruppe 2/3 noch nicht einmal ganz erreicht und ich würde auch beide gerne, solange es gut passt, in ihren Sitzen lassen.
Also musste ein neuer, dritter Sitz der Gruppe 1 her. Wir haben uns für den Trifix von Britax Römer entschieden, da der Krümel so weiterhin sehr geborgen mitfahren kann. Er sitzt nun aufrecht zwischen seinen Geschwistern, aber dank der tiefen, weich gepolsterten Seitenwangen ist er noch fast so eingekuschelt wie in der Babyschale. Wenn er müde ist, kann er in dem Sitz gut schlafen, denn die Sitzposition lässt sich verstellen.
Wenn der kleine Kerl schon so früh in einen größeren Sitz umzieht, dann war mir wichtig, dass er perfekt passt und ihn nicht ständig in die aufrechte Sitzposition zwingt. Daher haben wir uns auch gegen größere mitwachsende Modelle entschieden.
50 Jahre Britax Römer Kindersitze
Britax Römer feiert dieses Jahr 50 Jahre seit dem ersten Kindersitz! Aus diesem Anlass durfte ich Moritz Walther (Marketing Director) einige Fragen stellen:
Frage: Wie sah der erste Kindersitz von Britax aus? (Und wann kam er auf den Markt?)
Der erste Auto-Kindersitz von Römer namens Lufki wurde 1966 entwickelt und basierte auf der Idee einer aufblasbaren Luftmatratze. Unser damaliger Entwickler Hermann Wetter kam auf die Idee für den Sitz nach einer Familienreise von Wien nach Ulm. Dabei ist seine neugeborene Tochter im gepolsterten Obstkarton mitgefahren. Damals hatte sich Herr Wetter hauptsächlich auf die Entwicklung von Autogurten fokussiert, doch seine Frau hat sich geweigert diese zu verwenden, da die Kinder im Auto bislang nicht gesichert waren. Kurz nach der Einführung vom Lufki wurde das Produkt wieder aus dem Sortiment genommen. Herr Wetter begann an einem neuen, besseren Sitz zu arbeiten. Nach drei Jahren Entwicklungsarbeit wurde der ikonische Peggy geboren.
Frage: Ich selbst kann mich tatsächlich an meinen Peggy-Kindersitz mit dem orange-farbenen Fangtisch erinnern. Heute baut Britax Römer keine Kindersitze mit Fangtisch mehr. Welche Gründe gibt es dafür?
Im Laufe der Jahre wurden unterschiedliche Rückhaltesysteme für Kinder entwickelt, wie zum Beispiel Fangkörper-Systeme oder der 5-Punkt-Gurt. Mit dem Peggy erfand Britax Römer das Fangkörper-System und setzte für die nächsten 30 Jahre auf diese Technologie. Jedoch gab es innerhalb der Kindersicherheitsbranche in Europa immer wieder Diskussionen darüber, welche Technologien am sichersten sind. Obwohl die Fangkörpersitze bis dato gute Testergebnisse aufgewiesen haben, entschieden wir uns im Jahr 2009 als Unternehmen dazu, ausschließlich Kindersitze mit einem 5-Punkt-Gurtsystem herzustellen.
Frage: Wann wurden Kindersitze in Deutschland verpflichtend?
Nach § 21 (1a) der Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen Kinder offiziell erst seit 1. April 1993 in Fahrzeugen nur mit Rückhalteeinrichtungen für Kinder mitfahren. Diese Regelung gilt für Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr oder bis zu einer Größe von 150 cm.
Frage: Welche Neuerungen in den letzten 50 Jahren würden Sie als wegweisend für die sichere Fahrt unserer Kinder ansehen?
Die Kindersitzbranche ist durch zahlreiche technische Durchbrüche, die zur verbesserten Kindersicherheit im Auto führten, geprägt. Eine der bedeutendsten Innovationen ist ohne Zweifel ISOFIX. ISOFIX wurde 1997 von Britax Römer in Zusammenarbeit mit Volkswagen entwickelt, um Eltern eine einfachere und vor allem sicherere Möglichkeit zur Befestigung von Kindersitzen zu bieten. Die Einführung von ISOFIX als Alternative zum gängigen Befestigungssystem mittels 3-Punkt-Fahrzeuggurt revolutionierte die Branche und führte zu einer deutlichen Minimierung der Fehlbedienung unter Verbrauchern. ISOFIX ist ein Bestandteil der neuen ECE R129 Norm, auch als i-Size bekannt.
Frage: Wenn nun Eltern vor dem Kauf eines neuen Kindersitzes stehen, worauf sollten sie achten? Welche Kriterien zeichnen einen guten Kindersitz aus?
Als erstes gilt es festzustellen, welcher Kindersitz zu Ihrem Kind passt. Das hängt vom Gewicht, der Größe oder dem Alter Ihres Kindes ab. Wenn Eltern dies herausgefunden haben, geht es darum, den Sitz zu finden, der den Bedürfnissen der Familie am besten gerecht wird. Einige Kindersitze sind für die Statur von Kindern in einem bestimmten Alter oder mit einer bestimmten Größe konzipiert. Diese Sitze bieten maßgeschneiderten Schutz sowie besten Komfort und eine ideale Passform. Andere Sitze sind für eine breitere Altersgruppe konzipiert. Diese Sitze bieten maximale Flexibilität und Langlebigkeit. Nur Sie selbst können entscheiden, was für Ihre Familie und Ihr Auto am besten ist. Zudem sollten sich Eltern mit weiteren Fragen befassen, wie beispielsweise:
- Wie lange soll das Kind in diesem Sitz fahren?
- Wie oft müssen sie den Kindersitz zwischen verschiedenen Fahrzeugen wechseln?
- Welches Einbausystem ist für ihr Fahrzeug geeignet?
- Welche gesetzlichen Bestimmungen für Kindersitze gibt es?
- Möchten sie ihren Sitz als Teil eines Travel Systems nutzen?
Wir empfehlen Eltern, dass sie sich von Fachhandel beraten lassen und vor dem Kauf einen Probeeinbau im Fachhandel durchführen.
Frage: Wie finde ich heraus, ob der Kindersitz in mein Auto passt? Gerade wenn ich mehr als ein oder zwei Kinder habe, ist das nicht so einfach. Nicht jeder Sitz passt in die Mitte der Rückbank oder darf alternativ auf dem Beifahrersitz platziert werden?
Die Kindersitzhersteller führen Typenlisten für ISOFIX-Kindersitze, in denen Verbraucher nachschauen können, ob der Kindersitz mit dem Fahrzeug kompatibel ist und auf welchem Autositz der Kindersitz installiert werden kann. Ein hilfreiches Online-Tool ist auch der FitFinder von Britax Römer, der Eltern bei der Auswahl des passenden Kindersitzes unterstützt. Bei rückwärtsgerichteten Kindersitzen sollten Eltern beachten, dass diese Sitze nicht in Verbindung mit einem Airbag auf dem Beifahrersitz verwendet werden dürfen.
Frage: Es ist praktisch, dass fast alle Firmen auch mitwachsende Kindersitze anbieten, die gleich mehrere Gruppen abdecken. Aber ich stand wieder (wie schon vor zwei Jahren) vor der großen Frage, ob ich einen passenden Sitz der nächsten Größe wähle oder eines der mitwachsenden Modelle. Wozu würden Sie raten?
Bei der Auswahl des richtigen Kindersitzes sollten Eltern auf ihre und die Bedürfnisse ihres Kindes achten. Die mitwachsenden Kindersitze sind eine sichere und flexible Alternative, die Eltern die Möglichkeit gibt nach der Babyschale in einem Kindersitz zu wechseln, den sie bis 12 Jahre oder 150 cm verwenden können. Ein gruppenspezifischer Kindersitz ist jedoch optimal an die Größe und Statur des Kindes angepasst und bietet zusätzlichen Komfort.
Vielen Dank für die Antworten.