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Die (authentische) Motzkuh

Die liebe Andrea vom Blog Runzelfüßchen hat einen Beitrag über das „Motzen“ geschrieben…

Zum einen darüber, dass sie in einer sehr anstrengenden krankheitsgeplagten Phase ihr Runzelfüßchen angemotzt hat, aber auch darüber, dass sie das Gefühl hat, alle anderen Mütter seien immer so perfekt und motzen ihre Kinder nie an.

Liebe Andrea, lass Dir sagen, ich glaube, ich motze schon viel früher UND Du bist nicht alleine! Fühl Dich von Herzen umarmt! <3

Ich denke ja eher, man redet nicht drüber… Keine Mutter, kein Vater empfindet es als Glanzleistung, seine Kinder angemotzt zu haben. Seien wir mal ehrlich, meistens macht es die Situation ja auch eher schlechter als besser! Von daher… Wer redet gerne über Dinge, auf die er nicht stolz ist, für die er sich vielleicht sogar vor anderen schämt oder die einem zumindest sehr unangenehm sind UND die eigentlich alles noch viel viel schlimmer machen? Ich nicht! Ich denke, die wenigsten.

Dennoch glaube ich, dass (fast) alle Eltern mal motzen oder zumindest ungehalten reagieren. Ich habe nämlich mal gehört, Eltern sind auch nur Menschen… Menschen, die über Gefühle, Bedürfnisse und einem endlichen Geduldsfaden verfügen!

Besonders meine Murmelmaus und ich sind oft eine explosive Mischung – manch einer (der mich schon ca. 41 Jahre kennt/keine Einzelmeinung) behauptet gar, wir seien uns sehr sehr ähnlich – im Äußeren, wie auch im Wesen. Wir können beide zuckersüß und total lieb, nett und zugewandt sein. Wir können aber auch ANDERS und das verdammt gut und vor allem verdammt LAUT! Besonders abends, wenn wir alle drei müde sind und einen langen anstrengenden Tag hinter uns haben, wird es oft schwierig. Wenn die Maus müde ist, neigt sie dazu alle ihre Wünsche sehr lautstark und oft auch wütend mitzuteilen. Wehe, diese Wünsche und Bedürfnisse sind – aus was für Gründen auch immer – gerade nicht zu erfüllen/befriedigen… Situationen, die wir regelmäßig abends haben. Situationen, in denen es immer davon abhängt, wie müde ich selber gerade bin, wie angespannt mein Geduldsfaden gerade ist. Ich alleine habe es in dem Moment in der Hand… Schaffe ich es meine Maus einzufangen, zu beruhigen, zu trösten, bevor sie eskaliert, bevor mein Geduldsfaden reißt, bevor ALLES eskaliert und ich zur motzenden Mama-Kuh mutiere.

Gleichzeitig ist da noch ein, mit der Situation und Lautstärke überforderter und ebenfalls sehr müder Nasenbär, der am liebsten in mich reinkriechen würde, um all dem zu entfliehen. Umso mehr die Maus aufdreht, desto anhänglicher und untröstlicher wird der Nasenbär… Zwei Kinder, die gleichzeitig Mama ganz ganz dringend brauchen. Jetzt nur keinen Fehler machen! Wie reagiert die Maus, wenn ich mich jetzt dem Nasenbär zuwende, um ihn zu trösten? Wie reagiert der Nasenbär umgekehrt?

Ich hasse es… Ich hasse es, weil es IMMER an mir liegt. Weil ich es in der Hand habe, ob es scheppert oder nicht. Weil ich zu MÜDE bin. Weil ich NICHT RUHIG und AUSGEGLICHEN genug bin. Weil ich FALSCH reagiert habe. Weil ich weiß, dass ich mit der Motzerei alles SCHLIMMER mache. Weil mir meine Maus leid tut, die gerade selber nicht weiß, wo hin mit sich. Weil mir mein Nasenbär leid tut, der als “Dritter” dazwischen hängt. Weil ich mich selber nicht ausstehen kann, wenn ich so bin… so viele „Weils“. Und ich weiß es alles besser! Meistens KANN ich es sogar BESSER!

ABER ich bin nur Mama – ein Mensch aus Fleisch und Blut. Jemand, der abends auch müde und entnervt ist. ICH BIN KEINE MAMA-MASCHINE… Und das ist auch gut so!

So viel ich auch oft falsch mache, meine Murmels wissen, auch Mama hat Bedürfnisse und Gefühle, auch Mama ist müde, auch Mama wird krank, auch Mama hat doofe Tage, auch Mama hat schlechte Laune UND AUCH MAMA MUSS SICH ENTSCHULDIGEN! TRÖSTEN! ERKLÄREN!

Und das ist gut so. Die Murmels sehen, dass ich gar nicht so anders bin, wie sie selber. Dass ich die gleichen Gefühle und Launen habe. Dass das bei mir genau so ok oder eben manchmal auch nicht ok ist, wie bei ihnen. Dass man über Sachen redet, die doof gelaufen sind und sich gemeinsam überlegt, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann.

Mich macht das nicht zur guten Mutter – es macht mich aber auch nicht zur schlechten Mutter. Es macht mich aber definitiv zur einer authentischen Mutter.

Wir streiten, fluchen, schimpfen, schreien, heulen, weinen, toben, trösten, kuscheln, knutschen, lachen, tanzen, singen, umarmen!

Wir sind Familie <3

ps. Der fairnesshalber muss ich noch ergänzen, dass gestern der Nasenbär die mütterliche Geduld bis zum äußerten Ende ausstrapaziert hat… und yeah! ich bin ruhig geblieben 🙂

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