Liebe Leserinnen und liebe drei Leser,
lieber verirrter Internetnutzer, der du einem Link auf einer Suchmaschine gefolgt bist, um dich zu einem total hilfreichen Text über irgendwas zu bringen, auch du bist gemeint,
dies hier ist ja ein Blog. Also irgendwie Text und ein bisschen Bild, das die Kerstin meist im Alleingang meint ins Netz schreiben zu müssen. Seit ziemlich genau vier Jahren.
Diese Schreiberei ins Internet ist mein Hobby, eine Passion und tatsächlich sogar auch mein Beruf. Nur nicht hier. Auf dieser Seite. Hier schreibe ich nur für mich, meine Freude am Schreiben und für dich.
Jetzt haben wir heute DSGVO-Tag und alle so YEAH! In den letzten Wochen dürfte jeder Zahnarzthelfer, jede Shopbetreiberin, jeder Friseur und jede Vereinsvorstandsvorsitzende davon etwas mitbekommen haben. Dieses Ding mit den Daten betrifft uns ja alle. Ich verheddere mich auch gleich in Randgeschichten, deswegen kurz zu meinem eigentlichen Anliegen (kurz und Kerstin???):
DSGVO und das Chaos
Ich habe mir in den letzten Wochen schwer Mühe gegeben, die Verordnung zu verstehen. Habe gesucht und gelesen wie eine Besessene. Habe unfassbar viele Checklisten und Meinungen zu Detailfragen durchgeackert und bin dabei ungefähr so ziemlich gar nicht schlauer geworden.
Ich habe am Blog rumgebastelt, um alle diese Punkte, bei denen gar nicht klar ist, ob sie wirklich relevante Punkte sind, zu erfüllen. Kam deswegen kaum zum eigentlichen Schreiben. Aber ich will dir gerne erzählen, wie das mit deinen Daten und diesem Blog nach meinem Wissensstand nun aussieht:
Datenschutz-Gedöns
Fängt ja an mit der Datenschutzerklärung. Die hatte ich schon. Musste nun eine neue her, hab ich mit dem Datenschutzgenerator von Dr. Schwenke gemacht. Dafür herzlichstes Danke, denn so kleine Blogger dürfen dieses Tool kostenlos nutzen und dahinter steckt ganz, ganz sicher eine irre Arbeit. Trotzdem kommt am Ende ein ellenlanges Ungetüm in einer für mein Blog sehr untypischen Sprache raus, das ich selbst kaum lesen kann/mag. Aber ja, habe ich. Boah ist das Ding lang… wer liest das?
Diese Seite setzt Cookies. Das ist quasi Internet-Standard. Ich habe ein hoffentlich gut funktionierendes Plugin gesetzt, dass dir ermöglichen sollte, dieses weitestgehend nach eigenem Ermessen zu begrenzen. Am Ende braucht es aber mindestens nen Cookie, das sagt “hier keine Cookies setzen, bitte”. (Borlabs Cookie)
Statistiken, WordPress & Plugins
Ich erfasse Statistiken auf dieser Seite. Also eigentlich nicht ich, sondern Google Analytics. Dabei sollte die IP-Adresse allerdings anonymisiert werden und du hast auch die Möglichkeit, dich auszutragen.
* Klicke bitte auf diesen Button, um Google Analytics zu deaktivieren.
Opt-out
Du hast dich erfolgreich ausgetragen von Google Analytics.
Meine Formulierung ist defensiv, denn ich kann nur behaupten, dass ich versucht habe, das alles korrekt einzubinden und davon ausgehe, dass es passt. Ich kann es aber nicht garantieren.
Das einfache, weil quasi von WordPress mitgelieferte Statistiktool Jetpack habe ich im Zuge der Vorbereitungen rausgeworfen. Und ich trauere ihm ein wenig nach, denn für meine Bedürfnisse reichte es aus. Da lies sich aber nicht wirklich zB das mit dem Austragen und um Erlaubnis bitten reinbasteln.
Warum erhebe ich Statistiken? Nun ich schreibe, um gelesen zu werden. Alle paar Wochen sehe ich mir dann auch durchaus mal an, was denn so gelesen wird. Für mich ist das (stummes) Feedback, welche meiner Texte interessant oder unterhaltsam sind und welche eher weniger. Manchmal beantworte ich sogar konkrete Suchanfragen.
Ich nutze diverse Plugins, um einige Funktionen der Seite hinzuzufügen oder manches einfacher bearbeiten zu können. Es sind gut ein Duzend. Gut möglich, dass das ein oder andere im Hintergrund dann doch irgendwelche Daten sendet. Bewusst habe ich aber keine Datenmonster installiert.
Google Fonts & Gedöns
Das meine Startseite aktuell etwas merkwürdig aussieht, liegt zum einen daran, dass nach dem Wegfall von Jetpack auch einige nette Widgets fehlen (ich vermisse zB schmerzhaft die Anzeige der aktuell gern gelesenen Texte). Zum anderen aber auch, weil ich die Google Fonts rausgeworfen habe mit Hilfe eines Plugins. (Remove Google Fonts References) Diese Schriften stellt Google netterweise zur Verfügung und ich habe sie genutzt. Natürlich stellt Google sie deswegen nett zur Verfügung, weil via deren Verwendung ebenfalls Daten gesammelt werden können. Also raus damit.
Man kann das ganze dann lokal einfügen und ich habe das sogar gemacht, dabei mächtig geflucht und wertvolle Lebenszeit verschwendet, aber am Ende sieht das Ergebnis noch ziemlich merkwürdig aus. Ich muss da nochmal ran, wenn ich die Zeit finde. Also wahrscheinlich nie.
Kommentare & Kommunikation
Wenn du meine Blogposts kommentierst, dann musst du Daten in die Felder eintragen. Name und E-Mail-Adresse und zusätzlich wird noch die IP gespeichert. Darauf weise ich nun nochmals hin, auch direkt im Kommentarfeld. (Plugin: WP GDPR Compliance) Du kannst also ganz aufgeklärt, kommentieren oder es auch sein lassen. Was ich schade fände. Aber hey, dann kommentiere eben als PeppaPig und es sollte auch gut sein. Gravatar habe ich deaktiviert (das hätte ein nettes Bildchen neben dem Kommentar angezeigt, wenn du dort registriert bist, aber eben auch die Daten mit Gravatar abgeglichen). Die IP-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht. Das erledigt ebenfalls ein Plugin. (Plugin: Remove Comment IPs)
Wenn du mir aber nun eine E-Mail schreibst, dann habe ich auch deine E-Mail-Adresse. Ich habe damit nichts sonderlich vor, außer deine Mail zu beantworten, aber ich sage das nochmal: Achtung, schreibe nur Mails an mich, wenn du willst, dass ich deine Mail-Adresse kenne. Wenn es hier Verlosungen gibt, frage ich sogar nach den Gewinner nach seiner Post-Adresse, um einen Gewinn zuzusenden. Manchmal gebe ich die sogar weiter, wenn nämlich der Verlag selber die verschickt (sind ja in der Regel Bücher). Darauf versuche ich schon immer sauber hinzuweisen. Aber hier halt nochmal. Danach interessiert mich deine Adresse nicht mehr und wenn du magst, lösche ich dann auch gerne die entsprechende Mail in meinem Postfach. Aber dazu müsstest du mir eine Mail schreiben, denn Rauchzeichen kann ich manchmal von Chemtrails nicht unterscheiden und missverstehe sie möglicherweise. Meine Handynummer wirst du wahrscheinlich nicht haben, die gebe ich nämlich ungern raus.
Social Media
Jeder weiß ja, dass Facebook und Co die ganz bösen Datenfischer sind im Netz. Aber das fängt schon damit an, wenn du bei denen ein Profil hast. Darauf habe ich nun keinen direkten Einfluss. Aber natürlich sammelt Facebook auch Daten darüber, ob du mit meiner Facebook-Seite interagierst, Instagram zeigt mir Statistiken, ob jemand mein Bilder mag, Twitter weiß sowas auch ganz genau und bei Pinterest sieht es nicht anders aus. Interagierst du dort mit meinen Profilen, dann registrieren die Netzwerke das und auch ich bekomme irgendeine Statistik zu sehen, wenn ich sie mir aufrufe. Das könnte ich nur verhindern, wenn ich da keine Profile hätte, will ich aber.
Nun arbeite ich auch in meinen Texten immer mal wieder mit eingebetteten Inhalten dieser Seiten. Da gibt es dann einen Tweet, auf den ich mit einem Blogpost reagiert habe oder Insta-Bilder, die ich in einen Text einfüge. Ich habe das (leider) sehr viel gemacht in der Vergangenheit, weil es mir als einfacher und unkomplizierter Weg der plattformübergreifenden Kommunikation erschien. So kann man direkt auf den eigebundenen Tweet reagieren oder die Debatte weiterverfolgen. Technisch sind diese eingebetteten Tweets und Co aber kleine Stückchen Twitter und Co auf meiner Seite. Also kann darüber das entsprechende Netzwerk Daten erfassen. So richtig habe ich noch keine praktikable Lösung gefunden, das bei allen alten Beiträgen einfach zu verhindern, außer komplett die Links kaputt zu machen oder alles einzeln zu bearbeiten. Darüber habe ich lange nachgedacht und auch darüber, die ungefähr 300 betroffenen Beiträge zu löschen, weil es mir unmöglich erschien, alle händisch zu bearbeiten. Ich suche weiter nach einer eleganten technischen Lösung, lasse es jetzt aber erstmal so und sage dir:
Achtung, auf meiner Seite sind Inhalte von sozialen Netzwerken eingebunden und wenn du diese aufrufst, könnten diese Netzwerke Daten erfassen. Umso mehr, wenn du dort einen Account hast und angemeldet bist. Wenn du das nicht willst, dann meide diese Seite.
Was lernen wir aus der DSGVO?
Fein, wir haben uns alle einmal genau Gedanken darüber gemacht, an welchen Stellen wir Daten sammeln/erheben und ob wir das wirklich müssen/wollen. Ich fürchte nur, dass es eher die gemacht haben, die da sowieso schon nicht sorglos mit umgegangen sind. Es ist auch wirklich kein Nachteil, dass nun Seiten generell vernünftig verschlüsselt sein sollten und so weiter. ABER!
Aber boah hömma war das viel Arbeit und vor allem viel Verwirrung! Man findet unfassbar viele Informationen dazu im Netz aber gefühlt keine echten konkreten sicheren Sachen. Weil wegen: muss man noch warten, wie das später ausgelegt wird.
Dann kommen da die Hobby-Blogger mit ihrem Halbwissen und versuchen es umzusetzen. “Bloggen kann jeder, einfach irgendwo nen Profil machen, Blog aufsetzen und los.” Nö. Ich habe von zuvielen gehört, denen die ganze Sache nun zu heikel oder aufwendig wurde, die aus Angst etwas falsch zu machen und Abmahnungen zu riskieren, lieber aufgegeben haben. Die letzten Tage hat das Netz schwer Verluste hinnehmen müssen, Vielfalt ging verloren. Manche veröffentlichen nun nur noch ausschließlich auf Facebook oder Instagram. Weil da ja überhaupt ganz zurückhaltend mit Daten umgegangen wird. Ja neee… aber die eigene Plattform ist halt zu riskant. Das ist verdammt nochmal schade!!!
Man hilft sich
Eine schöne Lehre aus den letzten Wochen ist aber die Gemeinschaft. Mag es theoretisch da draußen diejenigen geben, die nur darauf warten, Opfer zu Abmahnen zu finden, es gibt auch ganz viele hilfsbereite Leute. Das Netz hilft sich.
Die einen schreiben Blogposts über ihre Versuche, alles sauber umzusetzen. Die anderen reagieren auf meine verzweifelten Tweets.
Sieht jemand bei mir denn abgesehen von den eingebetteten Inhalten noch offensichtliche Probleme beim #DSGVO ?
— Kerstin Neumann (@chaoshoch2) May 22, 2018
Ich war bis hierhin sehr bemüht.
In meinen Postfach landen konkrete Hinweise und Hilfsangebote, Steffen interviewe ich dann gleich telefonisch, auf Instagram supportet mich @lesulu quasi live in den Stories, als ich dort vor mich hin heule und fluche, weil ich mir nicht sicher bin, welche Code-Zeile ich nun aus dem Header meines Child-Themes umbedingt rauswerfen müsste, damit Pinterest nicht ständig hier nach Daten guckt.
Mein Freund verbringt einen ganzen Samstag damit, immer wortkarger und brummeliger, die total einfach umzusetzende Verschlüsselung dieser Seite wirklich sauber hinzubekommen und am Ende wehren sich immer noch drei Bildchen auf zwei Unterseiten gegen seine Bemühungen. (Ich hoffe übrigens, dass ich das nun sauber alleine hinbekommen habe.) Zu Juli habe ich teilweise eine WhatsAppSprachnachrichtenStandleitung (DATENKRAKE!!!), ob wir nun auch wirklich nix vergessen haben. Und Hannah schickt mir ausführliche Anleitungen.
Nein, das ist kein Gegeneinander. Wir wollen das hier alle vernünftig machen und helfen uns gegenseitig so gut wir können. Danke euch allen <3
Und nun liebe Leserinnen, liebe Leser und Verirrte,
Willkommen im Chaos. Fühlt euch wohl, ich versuche euch zu unterhalten und hier ein kleines bisschen netten Lesestoff zu hinterlassen, haltet eure Daten zusammen, ich will sie gar nicht haben. Habe schon genug eigene.
Eure Kerstin