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Bahnfahrt mit kleinen Kindern

Abenteuerreise: Bahn fahren mit drei kleinen Kindern

Zur Mutter-Kind-Kur ging es für uns mit der Deutschen Bahn hin und zurück. Ich fahre gerne Bahn – zumindest im Fernverkehr – im Nahverkehr meide ich sie eher. Deswegen lag es nahe, zumal der Traummann das Auto daheim auch ganz gut brauchen konnte.

Warum ich gerne weitere Strecken (auch mit Kindern) mit der Bahn fahre?
Keiner muss am Steuer sitzen und sich auf den Verkehr konzentrieren!Man kann lesen, schlafen, arbeiten, entspannten, Hörbuch hören,…

Wenn ich aus beruflichen Gründen (früher) unterwegs war, dann waren die drei Stunden Zugfahrt morgens der Kaffee zum wach werden und ruhiges, konzentriertes Arbeiten. Da habe ich mich auf Meetings vorbereitet, Konzepte überarbeitet, Kleinkram abgearbeitet oder auch ganz entspannt längere Texte verfasst.

Als Mama heute ist so eine Zugfahrt wie zur Blogfamilia dann auch nochmal purer Luxus, dass man drei Stunden ruhig irgendwo sitzen kann. Quatschen, lesen, was auch immer!!! (Damit mir da kein Kegelclub zwischenbrüllt, stehe ich dann übrigens auf Ruhebereich.) Mich stört dann übrigens auch kein Kinder-Chaos. Bin ich dann ja nicht für verantwortlich. Also kein Grund für Stress.

Mit Kindern habe ich dann die Möglichkeit zu spielen, vorzulesen, Streit zu schlichten, alles was mit den Händen am Lenkrad und dem Blick in Verkehr eher nicht so super läuft.

Aber dann bist du ja nicht so flexibel!

Klar, man ist von der Deutschen Bahn abhängig. Aber deren Unpünktlichkeit ist zumindest in der Regel im Nahverkehr schlimmer als im Fernverkehr. Und auch wenn man mit dem Auto ganz flexibel Pinkelstopps und Pausen machen kann:

Im Zug kann ich im Zweifelsfall im Viertelstundentakt mit den Zwillingen im Wechsel zum Klo latschen, OHNE dass ich deswegen Zeit verliere. Die Toiletten auf Raststätten und die Klos im Zug sind eh gleich besch***.


Aber nun zu unserem Abenteuer:

Bahnfahrt mit kleinen Kindern

Hinfahrt zur Mutter-Kind-Kur

Die Ausgangslage:

Die Fahrt: Sechs Stunden mit einem Umstieg

Die Personen: Zwei Erwachsene und drei Kleinkinder, denn auch der Traummann war ja mit dem Krümel eine Woche auf Fehmarn.

Das Gepäck: riesiger Wanderrucksack und Buggy mit Wickelrucksack für den einen Teil der Reisegruppe. Für die Kurenden gab es jeweils einen kleinen Rucksack und dazu zwei Koffer, von denen einer so klein war, dass er auf dem anderen mitrollen konnte. Also theoretisch nur ein Gepäckstück zum Ziehen.

Eigentlich lief alles gut. Der Zug war pünktlich und wir standen auch angemessen aufgeregt am Dortmunder Hauptbahnhof. Die Kinder finden es sowieso jedes Mal spannend, die Zwillinge achten mittlerweile ziemlich zuverlässig darauf, nicht verloren zu gehen und der Krümel war im Buggy festverschnallt. Ausnahmsweise wehrte er sich auch nicht dagegen, weil ja alles so spannend war!

Der erste Teil der Reise und ein 6er-Abteil für uns fünf alleine. Ein bisschen wie ein beengtes Wohnzimmer und zumindest ein klar umrissener Raum für das Gepäck und alle Personen. Das Chaos hatte einen Rahmen. Allerdings verlässt man ja auch hin und wieder das Abteil.

Und ZACK, da kam dann der Zugbegleiter über den Gang, der vorher schon sehr brummelig die Fahrkarten kontrolliert hatte und meinte monieren zu müssen, dass Kinder ja eigentlich nicht in die erste Klasse gehören. Ich war ziemlich baff, wir saßen schließlich nicht im Ruhebereich und die drei benahmen sich auch keinesfalls wie kleine Abrissbirnen.

Ich machte meinem Ärger Luft. Auf Twitter. Und es mag an dem Tweet gelegen haben oder daran, dass der Zugbegleiter nachgedacht hatte: kurz darauf tauchte er – plötzlich freundlich – im Abteil mit Kinderfahrkarten auf.

Den Umstieg hatten wir in Harburg und eine gute Stunde Zeit, die wir für ein Mittagessen im Bahnhof nutzten. Mit zwei Erwachsenen unproblamtisch.

Die restliche Strecke zog sich noch einmal. Die Kinder wurden zwar allseits freundlich empfangen, aber irgendwann wird so eine Reise lang. Unfassbar, wie oft ein Zug dann noch halten kann, bis man endlich sein Ziel erreicht hat!


unterwegs im Zug mit kleinen Kindern

Der Heimweg drei Wochen später

Die Fahrt: Sechs Stunden mit einem Umstieg

Die Personen: Eine Erwachsene und zwei kleine Kindern

Das Gepäck: Das Gepäck hatte sich irgendwie vermehrt. Zu den drei kleinen Rucksäcken für die drei Personen kamen bei den kleinen Personen zwei unhandliche Käscher obendrauf. Ich musste mir ja während der Kur noch eine Tasche kaufen, die nun den Rucksack ergänzte und auch sonst passte das Gepäck sowie der Proviant absolut nicht mehr in die vorherige Anzahl Gepäckstücke. Also noch um ein paar Beutel reicher! YEAH! Ich hatte ziemlich Bammel, dass ich das Gepäck nicht händeln könne.

Los ging es in Puttgarden. Auf dem Bahnsteig waren wir dann zwölf Mütter (mit ziemlich vielen Kindern) im gleichen Zug. Das brachte den unfassbaren Vorteil, dass wir die Kinder wie eine Herde zusammenhalten konnten und im Zug ausreichend Spielkameraden da waren. 

Der Umstieg in Hamburg Hauptbahnhof war meine größte Sorge. Den kenne ich zwar gut, aber er ist eben ziemlich groß. Und dass dann mit Kindern und übermäßig viel Gepäck?

Aber auch das ging gut. Wir hatten fast eine Stunde für den Umstieg, mussten mit sieben Müttern aus der Kur zum gleichen Gleis, fünf warteten auf den gleichen Zug. So konnten wir gemeinsam die Kinder und das Gepäck zusammenhalten, trotzdem in Ruhe Proviant einkaufen und gemeinsam den Zug besteigen. 

Eine Mama rein, die Kinder hinterher, das Gepäck reinreichen und gut. So klappte es.

Im Zug hatten wir dann reserviert und saßen allein im Abteil. Aber ich hatte einige Spiele in der Tasche, Bücher zum Lesen und es gab die Kinderfahrkarten mit entsprechendem Heften, sodass uns die Fahrt nicht zu lang wurde.

Ich würde es immer wieder so machen.

PIN it Baby!

Meine ultimativen Tipps zum Bahnfahren mit Kindern

  • So wenig Umstiege wie möglich. Lieber eine Stunde länger brauchen mit der ausgewählten Verbindung als zwei Umstiege mehr. Umsteigen kostet mit Gepäck und Kindern viele Nerven.
  • So wenig Gepäck wie möglich und idealerweise kompakt bzw handlich. Diese hässlichen Wanderrucksäcke sind super, weil man dann die Hände für die Kinder und sonstiges frei hat. Ansonsten auch einen Rollkoffer (meine Großen halten sich daran fest), aber bedenken, dass man nur eine begrenzte Anzahl Gepäckstücke ziehen, tragen, manövrieren kann.
  • Gerne einen Koffer vorschicken via Paketdienst. Das spart irre Nerven, geht aber nur bei längeren Aufenthalten oder guter Planung, denn das Gepäck braucht ungefähr zwei Tage länger als man selbst und muss daher entweder früher aufgegeben werden oder kommt später an.
  • Proviant und Spiele in einer gesonderten Tasche, an die man gut dran kommt. Proviant braucht man zum einen, weil Kinder schnell noch miesere Laune bekommen, wenn sie hungrig sind, als sie eh schon haben. Außerdem kann so eine Picknickpause auch wieder Zeit schinden. 😉 Im Zug kann man auch prima Reisespiele auspacken, Bücher vorlesen und alles machen, was im Auto gut geht: Malen, Hörbuch hören und sicherlich auch Tablet spielen oder Filme gucken.
  • Zu humanen Zeiten reisen. Ich möchte ungern spätabends noch übermüdete Kinder durch einen großen Bahnhof zerren. Also achte ich darauf, dass wir zu Tageszeiten reisen, in denen die Kinder nicht eh schon bescheidende Laune durch Übermüdung haben. 
  • Unbedingt Reservieren. Es hilft ungemein, wenn man wenigstens schon einmal ein sicheres Ziel und freie Plätze zum Ansteuern hat. In viele Zügen gibt es in der zweiten Klasse ein Kleinkindabteil; Abteile sind in meinen Augen eh praktischer mit Kindern und Chaos, weil begrenzter Raum. Darauf achten, dass man nicht im Ruhebereich bucht. 😉

Habt ihr noch weitere Tipps?

Eure Kersin

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