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Was machst du eigentlich den ganzen Tag

Was machst du eigentlich den ganzen Tag, Kerstin? 06/2019

Was ich den ganzen Tag mache? Vermutlich alles – außer bloggen. Denn das hatte ich gestern Abend fest vor; den einen ganz konkreten Entwurf mal kurz zu formatieren und rauszuhauen*. Hab ich dann nicht. Ich sank nach einem langen Tag einfach seufzend Don Draper in die Arme und mocht keinen Gedanken mehr denken müssen. Dass wieder ein Monat zwischen den Tagebucheinträgen vergangen war, war mir nicht bewusst. Hätte es etwas geändert?

  • Der 5. Juni fällt auf einen Mittwoch. Die Zwillinge sind mit dem Traummann zur Vater-Kind-.Kur.
  • Ich arbeite im Home Office, der Krümel muss in den Kindergarten.
  • Am Nachmittag steht sein erster Besuch bei einem Kindergartenfreund an.
  • Es fühlt sich ungewohnt an daheim, alleine mit einem Kind.

Mama und Krümel allein zu Haus

Der Tag begann um 6 Uhr, weil der Krümel meinte, dass nun der Tag beginnen solle. Ich war anderer Meinung und merkwürdigerweise schliefen wir beide noch, bis der Wecker um 7 Uhr klingelte. (Ich habe ihn tatsächlich später gestellt, denn mit einem Kind klappt das morgens erstaunlich zügig.)

“Ist heute Kindergarten?” fragt der Krümel. “Ja,” sage ich und fange die Beschwerden auf. Krümel will nicht in den Kindergarten ohne seine Geschwister. Er will mit Mama zur Arbeit. Das geht nicht.

Ich stelle ihm seinen allerersten Nachmittagsbesuch bei einem Kindergartenfreund in Aussicht, der heute ansteht. Das motiviert. Er zieht sich alleine an. Wir sind fix. Ich kann sogar noch die Küche aufräumen, bevor wir überpünktlich zum Kindergarten eilen.

Kaum habe ich den Krümel um 8 Uhr abgesetzt, bin ich schon im Supermarkt und kaufe die fehlenden drei Teile ein. Ab nach Hause. Heute Home Office.

Solange der Traummann sich an der Ostsee erholt, wird das Krümelchen eigentlich von den Großeltern nachmittags abgeholt. Aber heute will er ja mit dem KiGa-Freund nach Hause gehen und ich bin skeptisch. Lieber in der Nähe, dass ich im Zweifelsfall schnell kommen kann, um ihn zu begleiten. Denn nicht einmal der bekannte Kindergarten klappt gerade problemlos – weil wegen “Ich will nicht alleine!”.

Ich sitze am Esstisch und arbeite – auf dem Dachboden im Büro würde ich sonst noch vor der Mittagszeit sicher gar gekocht bei den schwülen Temperaturen. Alle zwei Stunden stelle ich eine Maschine Wäsche an, denn ich habe die Ehre, alle Handtücher des KiGas diese Woche durchzuwaschen. Juchuh!

Ich telefoniere, ich tippe, ich klicke so vor mich hin. Ich mache das sehr gut, aber komme gefühlt nicht voran. Was ungünstig ist, denn noch rechne ich mit einem Anruf, der mich vorzeitig vom heimischen Arbeitsplatz reißt.

Doch es kommt kein Anruf und so arbeite ich weiter. Starre immer wieder auf mein Handy und mache und tue, beende irgendwann offiziell meinen Arbeitstag und lege Bergeweise Handtücher zusammen. Um halb fünf am Nachmittag fällt mir nichts mehr ein, was ich machen könnte. Was blöd ist, denn ich soll den Krümel erst ab halb sechs abholen. So ist es vereinbart.

Ich renne ein wenig wie Falschgeld herum und finde skandalöserweise nichts mehr zum Aufräumen. In den letzten Tagen habe ich gefühlt schon jeden Schrank im Haus von innen ausgewischt, aufgeräumt und ausgemistet, alles geputzt und gewaschen, was mit Wasser in Berührung kommen darf, die Blumen im Garten gezupft und gezuppelt. Meine Verzweiflung reicht jedoch nicht soweit, dass ich den Rasen mähen oder die Fenster pollieren würde und so sitze ich kurz vor halb sechs im Auto vor der Tür des Kindergartenfreundes und warte… warte… und steige erst ganz pünktlich aus.

Ich habe mich super gehalten bis hier her!

Es gibt Tränen, als ich komme. Viele Tränen. Weil ich zu früh sei und der Tag auf gar keinen Fall jetzt schon enden solle! Es sei gut gelaufen, höre ich und glaube es auch. Doch Krümelchen sehe ich auch an, dass er im Stehen einschlafen könnte.

Ich lasse ihm noch eine halbe Stunde, klemme ihn mir dann aber unter den Arm. Er weint. Nicht mehr vor Trennungsschmerz, sondern nun vor Müdigkeit. Er will noch essen. Ein Eis!

Ich bestehe auf ein Butterbrot. Vor dem Eis. Denn ja, das bekommt er. Ich räume das Geschirr vom Tisch und sag dem Krümel, er könne sich schon einmal oben fertig machen.

Er geht hoch, zieht sich aus und scheint eine Dusche für nötig zu erachten. Naja, geht ja fix mit einem Kind. Zumal einem, dass das irgendwie ohne Protest ganz selbstständig prima alleine kann.

Ich lese Krümel vor, wir telefonieren mit den drei anderen. Lange. Krümel will kuscheln und auf keinen Fall alleine schlafen. Ich gehe nochmal ins Bad nebenan für eine kurze Maniküre. Krümel schnarcht.

Es ist 20 Uhr, den Laptop nehme ich mit zum Sofa. Aber ich muss noch zwei, drei Kleinigkeiten erledigen, dieses und jenes, und nochmal mit dem Mann telefonieren. Die Zwillinge genießen wohl die Kur und sind noch lange nicht im Bett. Es ist zuviel los dort. Zu aufregend. Ich vermisse die drei.

Ich lege auf. Und mache Netflix an.

Eure Kerstin

*Gruß an meinen Büro-Kollegen, der die Tage sachlich korrekt feststellte, dass wenn ein Beitrag/Artikel fertig geschrieben sei, gefühlt die Arbeit erst anfängt oder zumindest nochmal genauso viel reingeht. Dieser Beitrag heute ist aber nicht SEO-optimiert, enthält kaum Querverweise, das Titelbild nicht einmal eine gescheite Beschreibung, es gibt keine Bilder im Text und erst recht keinen hübsches für Pinterest, Social Media wird heute auch nur automatisiert bespielt. Es ist nur ein Text. Ein Tagebucheintrag. Meiner.
Vielleicht sollte ich nur noch so schreiben. Das geht leicht.

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