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Ziemlich viel Körper zum Lieben

Was ist eigentlich, wenn ich meinen Körper gerade nicht bejubeln kann, wenn mir nicht nach Körperliebe ist? Was wenn ich mein Spiegelbild gerade nicht mag und meine Rundungen mich nerven?

Mein Darm heilt. Nach Jahren der Tortur und stillen Leidens kann er sich endlich erholen. Die glutenfreie Ernährung schlägt an und mit ihm erholt sich mein ganzer Körper. Mir geht es körperlich so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Ein Darm, der krank ist, der nimmt nichts/wenig auf. So litt mein Körper jahrelang Mangel, wurde krank. Ich aß für drei (und da übertreibe ich nicht) und blieb schlank. Wenn man die Wahl hat zwischen schlank und krank oder rund und gesund, dann ist keine Frage, was man wählt.

Ich habe über Monate beobachtet, wie mein Körper runder wurde und das als positives Zeichen gewertet. Doch irgendwann reicht es dann auch.

Irgendwann kam ich an den Punkt, da passten noch genau zwei Hosen im Schrank. Und sie kniffen. Unbequem.

Jeden Morgen zog ich zwei oder drei Oberteile aus dem Schrank, nur um sie dann nicht zu tragen, weil ich mich unwohl fühlte. Sie spannten, sie saßen nicht wie sie sollten. Ein Gefühl wie Wurst in Pelle. Und ich kann weder für Wurst mit noch ohne Pelle viel Liebe aufbringen.

Ich wollte den neuen Körper als gesetzt ansehen. Das ist er nun, meiner neuer, gesunder Körper. Ich muss ihn begrüßen, mich an ihn gewöhnen, ihn liebgewinnen.

Wenn sich der neue Körper in alter Kleidung aber unwohl fühlt, braucht es wohl neue Kleidung. Da hilft alle Nachhaltigkeit nichts, kein sparsamer Konsum. Ich wollte meinen neuen Körper ehren mit neuen Gewändern.

So stand ich in der Umkleidekabine. Zog Kleider an und Röcke, Hosen und Blusen, Jeans und Shirts. Bei Größen bin ich nicht zimperlich und griff beherzt gleich zu zwei oder drei Nummern höher als sonst.

Es half nichts. Die Klamotten passten, aber wohler fühlte ich mich nicht. Egal was ich anzog, im Spiegelbild der Umkleidekabine sah ich mich nicht. Mir gingen unfeine Ausdrücke für meinen Körperbau durch den Kopf. Es half mir nicht, mich an all die wunderschönen Frauen zu erinnern, die mindestens diese Rundungen haben und ich absolut toll finde. Deren Aussehen ich still und auch schon offen bewundert habe. Es half mir nicht, die Wahrheit zu wiederholen, dass ich auf gar keinen Fall dick bin (nur laut BMI tatsächlich jetzt übergewichtig). Ich fand meinen Anblick alles andere als positiv.

So stand ich in der Umkleidekabine und war mir sicher, dass keines dieser vielen Kleidungsstücke mir helfen würde, mich wohler zu fühlen.

Was aber dann?

Es hilft sonst nichts, wenn ich mich so unwohl fühle, dann muss ich etwas ändern. Dann muss ich den unliebsamsten der Speckrollen den Kampf ansagen.

Wobei Kampf. Nein, keinen Kampf. Ich bin nicht wütend auf meinen Körper. Ich hasse ihn nicht. Es ist nur gerade etwas viel Köper zum Lieben.

Ich werde keine Hungerkur machen. Diät halte ich eh. Eine glutenfreie Diät. Zwangsweise. Ich möchte auch meinen Kindern weder zeigen, wie unzufrieden ich mit meinem Körper gerade bin, noch ihnen eine komische Einstellung zum Essen vorleben.

Ich habe mir also erst einmal vier Eckpunkte vorgenommen, die vermutlich schon ausreichen werden, um den Körper sanft in seine Schranken zu weisen, die im Alltag keinen krampfhaften Raum für sich beanspruchen.

Ich werde mir Naschereien verkneifen und meinen Zuckerkonsum reduzieren.

Ich versuche ein moderates Intervallfasten und werde im Idealfall nur 8 Stunden am Tag essen.

Ich verkneife mir abends Kohlenhydrate weitestgehend, was aber bei meinen glutenfreien Extras zum Familienessen kaum einen auffälligen Unterschied macht.

Ich verordne mir ein Mindestmaß an sportlicher Aktivität.

Denn nein, ich muss nicht jede Veränderung an meinem Körper akzeptieren, wenn ich genau diese auch ändern kann. Ich helfe meiner Liebe zum eigenen Körper jetzt aktiv auf die Sprünge.

Vielleicht haben wir dann im Herbst einen zweiten Frühling, meiner gesunder Körper und ich.

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