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Der verfluchte Urlaub | Was für eine Pleite!

Urlaub ist was feines, oder? Also meistens. Auch wenn ich dazu vermutlich oft eine leicht abweichende Einstellung vom Mainstream habe. Grundsätzlich finde ich Urlaub aber super.

Familienurlaub ist zumindest in der Theorie auch ganz fein. Praktisch nicht unbedingt erholsam, aber ein Erlebnis. Über unserem diesjährigen Familienurlaub aber liegt ein Fluch. Oder es ist Karma oder sowas. Klima-Karma. Fangen wir mal von vorne an:

Endlich einmal fliegen! Die Kinder haben sich das sehr gewünscht. Einmal mit dem Flugzeug in den Urlaub! Waren sie noch nie.

Wir sind noch nie als Familie geflogen

Unser letzter Flug liegt bald sieben Jahre zurück. Ich war gerade eben schwanger mit den Zwillingen und fand den Karibik-Urlaub wortwörtlich zum Kotzen. Danach war uns nicht mehr recht nach Flugreisen. Nicht unbedingt wegen der Kotzerei, aber die Vorstellung einen sauteuren Zwillingskinderwagen im Flugzeug aufzugeben und mit den schlecht schlafensten Kindern aller Zeiten irgendwo in weiter Ferne abzuhängen, schien uns nicht verlockend. Zumal wir bald drei klitzekleine Kinder hatten und damit mehr Kinder als wir hätten eins zu eins auf einem Flug betreuen können.

Wir beließen es bei Urlaubsreisen in überschaubarer Nähe, so weit uns der überfüllte Familienvan eben trug. Einmal auch bis Spanien. Aber das war auch nicht die allerbeste Idee. (Der Urlaub schon, die Reise nur nicht.) Flugreisen hätten unser Budget eh ziemlich überstrapaziert.

Jetzt aber, jetzt sollte es soweit sein. Die letzte Chance nutzen vor der Einschulung – außerhalb der Ferien mit drei unter sechsjährigen Kindern in den Urlaub fliegen.

Ich bin kein frühbuchender Pauschalreisen-Typ

Die Reiseplanung wurde etwas erschwert durch eine semi-enthusiastische Kerstin. Ich buche nicht gerne weit im Voraus, weil ich doch im November gar nicht weiß, ob ich im Mai urlaubsreif bin und ob mir dann nach Strand oder nach Bergen ist. Und soviel Geld ausgeben! Da hab ich ja Bauchweh. So locker sitzt das nämlich nicht.

Aber Familie bedeutet ja Kompromisse eingehen. Es sollten vierzehn Tage werden. Strand. Hotelanlage. All-Inklusive. Weil das ja praktisch ist mit Kindern. Das muss man auch früh buchen, denn es ist nicht einfach, irgendwas zu finden für fünf Personen, das wir überhaupt bezahlen können. Also buchten wir 14 Tage Kreta für uns fünf. Im Mai. Bedingung: Bloß nicht über die Blogfamilia. Da wollte ich schließlich hin.

Hat geklappt. (Dank des sich unermüdlich mühenden Traummannes – ein Kämpfer für den Familienurlaub.)

Die erste Pleite: Die Fluggesellschaft

Im März ereilte uns dann der Fluch: Die Fluggesellschaft, mit der wir gebucht hatten, war pleite. Halleluja. Ich fluchte und rollte mit den Augen. Der Traummann organisierte kühl, sprach beim Reisebüro vor, musste dreimal hin, denn es fand sich kein alternativer Flugtermin von einem Flughafen in der Nähe, der nicht über die Blogfamilia gehen sollte. Aber irgendwie kriegte er es hin, dass wir ohne allzu großen finanziellen Verlust umgebucht wurden auf einen akzeptablen Flug.

Das Kur-Drama

Des Traumanns Vater-Kind-Kur war früh beantragt, wurde erst abgelehnt und nach seinem Widerspruch dann doch genehmigt. Nun wurde aber die Zeit knapp und man hatte eigentlich gar keinen Termin in irgendeiner Kur-Klinik mehr für ihn frei vor Herbst 2019. Sei ja nicht schlimm, denn es sind ja NOCH! keine Schulkinder. Wir fanden die Idee, dass der Traummann mit zwei gerade eingeschulten Kindern im September zur Kur fahre, aber nicht so super.

Und die einzigen Termine vor September waren: Ihr dürft raten: Im MAI! Entweder wir stornieren den Urlaub, der Mann macht keine Kur oder er fährt eben direkt nach der Einschulung. Ich fluchte. Der Urlaub ging mir ziemlich auf den Nerv.

Doch der Traummann organisierte und telefonierte, mühte sich und fand einen Kur-Termin im Anschluss an unseren Kreta-Urlaub.

Ich persönlich fand ja, dass ein Urlaub keinen zusätzlichen Stress verursachen dürfe, aber das war mittlerweile irrelevant.

Glück muss man haben

Drei Wochen vor dem Abflug machte ich auf dem Heimweg aus dem Büro einen falschen Schritt, verpasste eine oder zwei Treppenstufen und zog mir einen Bänderriss zu. Jetzt sollte ich also fußlahm mit Schmerzen und einer Schiene nach Kreta fliegen. Mir erschien das passend.

Keine vierzehn Tage vor dem Abflug stürzte der große Sohn vom Klettergerüst und brach sich den Arm. Gründlich. Beim dritten stirnrunzelnden Begutachten des krummen, kaputten Ärmchens zehn Tage vor dem Abflug sagte man uns: Wir operieren zwar nun doch nicht, aber ihr Sohn muss jeden Wochen zur Kontrolle. Flugfähig sei er theoretisch, aber man riete uns klar davon ab.

Wir überlegten, wieviel Spaß so ein Urlaub mit Gipsarm mache und noch mehr, wie lustig eine zweistündige Fahrt über die Insel zur Kontrolle ins Krankenhaus hin und wieder zurück sein würde, wie motiviert wir dazu wären, ähm sagen wir mal so: Der Traummann verbrachte viel Zeit im Reisebüro.

Am Ende legten wir ein paar hundert Euro drauf und sollten nun in den Herbstferien nach Mallorca fliegen – mit zwei dann sechsjährigen Schulkindern (und dem Krümel) für nur noch acht Tage Halbpension statt der vorher angedachten 14. Man zahlt eben Schmerzensgeld, wenigstens konnten wir noch etwas retten.

Die zweite Pleite: Der Reiseveranstalter

Seit drei Wochen reden die Kinder von nichts anderem mehr, als dem anstehenden Urlaub. Sie werden fliegen. Nach Mallorca. Zum allerersten Mal. (Sobald würde das sicher auch nicht noch einmal passieren.) Ratet doch mal kurz, über welchen Reiseanbieter wir gebucht hatten? Kommt jemand drauf, wer nun Insolvenz angemeldet hat?

Ich mag nimma. Dieser Urlaub hat uns unfassbar viel Geld gekostet und am Ende wird es eben genau gar keinen Urlaub geben. Es tut mir so leid für die Kinder. Mich selbst überrascht es nicht und würde das Geld nicht auch tatsächlich schmerzen, nach der ganzen Geschichte wäre es für mich nur ein Achselzucken. Aber für die Kinder (und den absolut urlaubsreifen Traummann, der für den Urlaub so gekämpft hatte) tut es mir einfach weh.

Ich bin ein wenig wütend, aber nur ein wenig, denn ich habe niemanden, auf den ich meine Wut richten könnte.

Ich bin frustriert und möchte es unfair finden, dass unser erster Flug in den Süden nun so ein Desaster geworden ist. Dass es soviel Nerven gekostet hat und noch mehr Geld. Dass unser Familienurlaub dieses Jahr komplett ins Wasser fallen wird. Es macht mich traurig und am liebsten würde ich im Alleingang meinen vier Lieben einen Ersatz buchen. Aber das geht nicht. 🙁

Eure Kerstin

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