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Das 1. Adventswochenende in Worten

Das Wochenende in Bilder ist immer eine hübsche Bildergeschichte aus dem Familienalltag und ist in der Familienbloggerszene fest verwurzelt. Ich schrieb vor ziemlich genau einem Jahr, warum ich das Format so schätze und warum ich es trotzdem nicht mehr verblogge. Außer die Adventswochenenden!!!

Und dann stehste da ein Jahr später und merkst am Samstagabend, dass es Advent ist, dass dein Blog schon lange wieder still war und dass das aktuellste Foto auf deinem Handy der KiTa-Aushang von Montag ist. (Die Bilder davor sind auch nicht spannender.)

Ich mache einfach kaum noch Fotos und habe privat mein Handy mittlerweile auch höchst selten in der Hand. *schulterzuck* Doofe Vorraussetzung für so eine Advents-Erinnerung aufm Blog. Da ich aber einen Dickschädel habe, male ich nun in Worten ein “Wochenende in Bildern”.

Alternativ hätte ich für alle Bilder auch Platzhalter aus den Vorjahren gefunden, denn am Ende wiederholen sich die Adventswochenenden jedes Jahr ziemlich ähnlich. Die Protagonisten tragen nur alle immer größere Kleidergrößen. Alle.

Samstag: Last-Minute-Advent

Motiv 1: Frühstück

Wir denken uns als Motiv einen ganz ordentlich liebevoll gedeckten Frühstückstisch ohne große Deko. Die unchristliche Urzeit lässt das Bild nicht erahnen und der Fokus liegt auf meiner Kaffeetasse.

Über eben jene maule ich ein ich den Traummann an, dass ich es nicht ganz so cool finde, dass wir uns an diesem Wochenende so gar nicht sehen werden. Und dass es so früh ist. Und überhaupt.

Motiv 2: Wäschekeller

So einen Wäschekeller kann sich beinahe jeder ausmalen und unserer tauchte schon oft aufm Blog auf. Es findet einfach sehr viel Familienalltag zwischen unromantischen Wäschebergen statt.

Dort bin ich mittlerweile angekommen, nachdem der Traummann kurz nach acht Uhr das Haus Richtung Weihnachtsmarkt verließ (Die Stammleser oder Mit-Kleinstadt-Bewohner mögen sich erinnern, dass jeder 1. Advent ein Bürger-Weihnachtsmarkt in unserem Städtchen stattfindet.) und ich die Küche aufräumte. Da stehe ich am Bügelbrett und frage mich, ob ich nach einer Stunde ruhigem Spiel der Kinder im Obergeschoss nicht misstrauisch sein sollte oder ob ich entspannt weiter bügeln solle. Ich bügel weiter, die Welt geht scheinbar auch oberhalb des Erdgeschosses nicht unter.

Motiv 3: Ein Vogelhäuschen

Ein recht schlichtes Futterhäuschen für Piepmätze, das besonders hübsch fotografiert im winterlichen Gegenlicht ganz zauberhaft aussieht.

Die Kinder habe ich nun in Klamotten gequatscht, was dazu führt, dass zwei sofort das Haus zum Fahrradfahren mit den Nachbarskind verlassen haben. Das dritte läuft mir auf Schritt und Tritt nach, wie ich das Vogelhäuschen aufhänge, drei Paketboten nacheinander öffne (und keiner kommt wegen mir!), eine Schublade aussortiere, Herbstdeko wegräume und eine gefühlte Ewigkeit das Gestell für das Adventsgesteck im Rumpel-Keller suche.

Motiv 4: Rumpelkeller

Für mehr Realität auf Familienblogs sehen Sie hier einen Kellerraum im Rohbau-Zustand, dessen Boden man unter Werkzeug, Bobbycars, Schlitten und Umzugskartons kaum erahnen kann.

Der Schwager ist da und möchte die Gehrungssäge, die er aus unerfindlichen Gründen sofort in einem der auch nicht aufgeräumteren Regalen an einem Ende des Raumes findet. Er verschwindet mit Frau und Kind gleich wieder, um Fußleisten zuzusägen, während ich zum nächsten Motiv wechsle.

Motiv 5: Supermarkt

Nehmen wir an, man könne einen Einkaufswagen unter den drei drin rumkletternden Kindern erkennen. Nur so rein hypothetisch.

Die Zwillinge sind nicht angetan, dass wir einkaufen gehen müssen. Aber da die Nachbarn weggefahren sind, mussten sie mit und konnten nicht weiter draußen spielen. Irgendwie muss ich ja einkaufen heute. Dabei haben zwei Kinder Bauchweh. Plötzlich und akut. Was aber eine Wunderheilung beim Bäcker erfährt.

Motiv 6: Dekorative Bastelein

Nehmen wir an, wir sähen die Auslage eines Weihnachtsmarktstandes mit weihnachtlichem Schmuck und Gestecken, gehäkelten Stirnbändern und gestrickten Babyschuhen.

Wir sind auf dem Weihnachtsmarkt angekommen (nachdem ich die Einkäufe zu Hause verstaut habe). Mit Oma und Opa bewundern wir die Bastelsachen, die Kindergärten und Schulen anbieten, trinken Kakao bei den Pfadfindern, essen Würstchen beim Hospiz, Waffeln bei der Gesamtschule und am Ende Reibekuchen beim Traummann. (Die Kinder essen, ich eher nicht.) Der Traummann steht da schon den ganzen Tag und backt die Kartoffel-Spezialität*, der unserer Kleinstadt eigens sogar ein ganzes Fest jedes Jahr widmet. Zum Wohle des Kindergartens. Deswegen hat er auch den halben Freitag aufgebaut und kommt bei einbrechender Dunkelheit auch nicht mit heim.

Vorher kaufe ich am Stand des örtlichen Ski-Clubs, von dessen Existenz ich bis zu dem Tag nichts wusste, ein Adventsgesteck. Denn als ich das Gestell, was ich am Vormittag noch mühevoll suchte, gefunden hatte, fiel mir auf, dass ich es absolut nicht mehr sehen kann und auch keine Energie habe es zu dekorieren.

Motiv 7: Kinder in Schlafanzüge

Kinderfüße in Kuschelsocken und Kinderbeine in Schlafanzügen auf Sofa.

Gegessen wurde auf dem Weihnachtsmarkt genug. Also läute ich einfach direkt einen Fernsehabend ein, der meiner restlichen Motivation angemessen ist. Die Kinder dürfen heute mehr als nur eine Folge ihrer Lieblingsserie sehen und finden mich super. Sie dürfen sogar extra lange aufbleiben.

Motiv 8: 72 kleine Säckchen

Die Adventskalender sind die gleichen wie im letzten Jahr, die nun aber in sehr schlechter Beleuchtung fotografiert vermutlich nicht so bezaubernd wirken.

Ich muss noch die Adventskalender fertig befüllen und aufhängen. Uff. Weitere Motive an dem Abend wird es nicht geben, die zeigen würden, dass ein bestialisch nach Frittierfett stinkender Mann um 23 Uhr heimkommt, seine Kleidung in den Keller und sich unter die Dusche wirft. Morgen auf ein neues.

Sonntag: Kater-Advent

Motiv 9: Advents-Frühstück

Ein spartanischer, aber wirklich mit lieber gedeckter Frühstückstisch mit nur vier Tellern drauf und einer brennenden Kerze im Adventsgesteck.

Den Traummann hats umgehauen. Er ist kurz aufgestanden, aber sein Kreislauf nicht. Ihm geht es dreckig. Und er fühlt sich dreckig, weil er tatsächlich wirklich nichts reißen kann heute und wirklich den einen anderen standhaften Papa am Stand nicht hängen lassen will. Also telefoniere ich rum, jage meine Mama aus dem Schlafanzug, in Klamotte, ins Auto und hier her, um die Kinder abzuholen, koche einen Tee für den Mann und werfe mich in möglichst alte Klamotte, um zum Weihnachtsmarkt zu eilen.

Motiv 10-15: Fettfilm auf Linse

Durch einen zunehmenden Schleier aus Fettschlieren erahnen wir eine riesige Pfanne voller Reibekuchen, fettige Pfannenwender, eine müde und frierende Kerstin mit Fettfilm auf der Brille (und in pinker Funktionsjacke mit Pudelmütze).

Wir verkaufen erst schleppend und dann im Akkord Reibekuchen. Von 11 Uhr bis um 16 Uhr stehe ich da und kassiere mit nur selten wechselnden (teilweise gar nicht wechselnden) Kindergarten-Papas an meiner Seite. Sie tun mir leid, weil ich sie in Grund und Boden quassel und nicht einmal eine riesige Dose Apfelmus mit dem archaischen Werkzeug, das im Stand liegt, alleine aufbekomme.

Das Wasser in meiner Flasche wechselt dabei den Aggregatzustand und ich kann es fast lutschen. Im Vergleich zu meiner Körpertemperatur wirkt es aber fast warm. Kurz: Ich bin tiefgekühlt.

Für das Motiv 16 sind entsprechend meine Finger zu steif, als der Traumman doch wider meiner Anweisungen auftaucht, um den Abbau zu übernehmen und ich heimfahre. Auch meine übermäßig lange heiße Dusche schafft es nicht einmal auf ein Symbolbild.

Motiv 17. Advents-Nudeln

Meine Eltern bringen die Kinder heim, denen ich ein gesundes und ausgewogenes Festmahl zum ersten Adventssonntag serviere. Ich bin übrigens müde und friere immer noch.

Motiv 18: Ein Glas Rotwein bei Kerzenschein

Wenn wir ehrlich sind, hätte ich die Kerze nur für das Foto angezündet. Aber nachdem ich die Kinder bettfertig gemacht, ihnen vorgelesen und sie zugedeckt habe, die Küche aufgeräumt und meine immer noch nach Fett stinkenden Klamotten aus der Waschmaschine ausgeräumt habe, habe ich mir einen Wein aus dem Keller mit hochgenommen. Wenigsten ein Glas Wein trinke ich mit mir auf diesen ersten Advent noch, während ich die Termine für die kommende Woche durchgehe und mir meine ToDos notiere. Der Traummann kommt erst spät nach Hause.

Aber für den Kindergarten hat sich der Weihnachtsmarkt gelohnt. Für uns war es auch kein schlechtes Wochenende, eigentlich ein schönes, nur für ein Adventswochenende hätte ich mir wenigstens eine besinnliche Ruhepause im ganzen Konstrukt gewünscht. Zu fünft.

Ich bin trotzdem einfach dankbar. Für meine tollen, großen Kinder. Meinen engagierten Traummann, dessen schlechtes Gewissen bei Unpässlichkeiten das meinige fast übertrifft. Für die hilfsbereite Familie in direkter Nähe.

Eure Kerstin

*Pannekauken heißen die Dinger hier und werden im September mit einem großen Pannekaukenfest geehrt. Die Mini-Metropole hat sogar eine Bronze-Statue der Pannekauken-Frau in der Fußgängerzone stehen, deren genauere Geschichte ich aber nicht wirklich weiß.

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