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Nebel aufm Feld

Was machst du eigentlich den ganzen Tag, Kerstin? #wmdedgt #coronaedition

Was ich den ganzen Tag über mache, habe ich mich schon eine Weile nicht mehr laut gefragt. Aber wirklich aufregend wird die Antwort heute nicht sein.

  • Der 5. November 2020 fällt auf einen kühlen und nebligen Donnerstag.
  • Ich sitze seit Wochen wieder im Home Office – draußen herrscht die Pandemie.
  • Die Kinder gehen zur Schule und üben ein merkwürdiges “normal”.

Morgens ist mir ja immer zuviel morgens

6:30 Uhr // Krümel hat irgendwie einen eingebauten Wecker. Einen, der für mich immer zu früh losgeht. Ich lege ihm nahe, doch in seinem Zimmer ein wenig zu spielen, denn heute haben die Großen erst zur zweiten Stunde.

6:45 Uhr // “Du kommst auch nie aus dem Bett, Mama! Und dann meckerst du wieder, dass wir spät dran sind!” Na toll, jetzt ist auch der große Bruder wach und hält mir Moralpredigten, während ich so gar nicht in die Welt finde. War gestern wohl wieder zu spät im Bett – aber mich hat leider sehr lange beschäftigt, was die da jenseits des großen Teiches mit ihrer Wahl veranstalten. Ich brummle eloquent.

7:15 Uhr // Ok, wenn ich jetzt nicht aufstehe, wird es übelst eng. Ich bin sogar zu morgenmuffelig, um meine Morgenmuffeligkeit zu verfluchen. Wäre echt toll, wenn morgens schon den Knopf für die gute Laune fände. Würde zu meiner Familie besser passen. Funzt aber nicht mit mir.

7:30 Uhr // Kaffee für mich. Haferflocken für die Kinder. Brotdosen bestücken und die Kinder vom Anziehen überzeugen. Die begeistert aber eher der Anblick des ersten Frosts draußen. Und Nebel!

“Guckt euch das draußen gut an und zieht euch wärmer an. Es wird kalt im Klassenzimmer!” Ja, die Tochter sagt, sie friere eh schon immer und zieht nun zwei Pullis und zwei Hosen an. Schule im Herbst 2020! Wie großartig! Nicht.

Dabei hatte ich ihnen sogar eine warme Decke schon mitgegeben nach den Herbstferien.

8:15 Uhr // Alle irgendwie angezogen und versorgt. Die Kinder packen noch zwei extra Masken in ihre Tornister, denn der Mundnasenschutz sei ja so fix feucht und ekelig, wenn man den die ganze Zeit trägt.

Die Großen fahren mit der Nachbarin zur Schule und ich tapse mit dem Krümel zum Kindergarten. Er hüpft und findet den Nebel großartig. Und alles so frostig!

nebliger Spielplatz am Feld
Passt zu meiner Morgenlaune.

“Wenn ich an Menschen vorbeigehe, halte ich die Luft an, Mama. So wegen Corona.” Krümel hat scheinbar eine sehr ausgeklügelte Methode gegen Aerosole. Auf dem Weg begegnen uns aber kaum Menschen. Die wenigen tragen sogar im Dorf Maske.

Hin schiebe ich den Krümel auf dem Roller, zurück fahre ich sehr elegant auf dem Kindergefährt durchs Dorf. Viel weiter ist mein Radius in den letzten 14 Tagen kaum gewesen.

Im Kopf nur Nebel anscheinend

9:00 Uhr // Ich habe frischen Kaffee und sitze im heimischen Büro. Gestern gab es kaum eine Viertelstunde ohne Telefonat oder Videocall. Heute ist es ruhig. Dafür bin ich leider oft abgelenkt heute und muss mich zur Konzentration ermahnen. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht.

Ich sinniere darüber, dass alle Kinder neue Schuhe brauchen. Zwei von ihnen dringend. Sie behalten am Ende noch einen Schaden und denken an die dunkle Kindheit zurück, als sie im Herbst nur ein abgetragenes Paar Halbschuhe hatten und KEINE WINTERSTIEFEL!

Aber irgendwie schiebe ich diese gruselige Aktion Schuhkauf blöderweise Tag für Tag auf. Ich habe es sogar schon mehrfach online versucht, aber jedes Mal aus unterschiedlichen Gründen nicht erfolgreich bestellt. Heute müssen wir unbedingt! Wir Rabeneltern!!!

11:00 Uhr // Jetzt aber! Konzentration! *erstmal Kaffee kochen*

Einsam hier im Büro. 🙁 Aber im Büro-Büro wäre es gerade auch nicht viel lebhafter. Ich würde trotzdem gerne hin, um mal was anderes zu sehen. Doch wir haben nur ein Auto und so müsste einer von uns Zug fahren, gingen beide ins Büro. Pandemien sollte man nicht in vollen Zügen genießen.

Zumal wir zwei Kinder in der Schule haben und eines im Kindergarten. Da kann ich wenigsten den einen Faktor ausschalten und nicht auch noch ne Flanke aufmachen. Bleib ich eben daheim. *schmoll*

So jetzt aber!

12:45 Uhr // Im Büro ist eine Fliege. Die macht mich wahnsinnig. Das dumme Ding will nicht rausfliegen. Wenn ich fliegen könnte, ich würde das an ihrer Stelle ausnutzen und fliehen aus dem Büro.

Ich habe immerhin schon was geschafft heute. Aber der Magen knurrt. Ich habe heute noch nichts gegessen. Und ja, ich weiß, dass ist nicht gut. Möp.

Aber ich habe keinen Appetit. Wenn ich nicht soviel Kaffee tränke, in den ich Milch kippe, könnte ich aktuell prima Intervallfasten, denn selten esse ich wochentags auch nur irgendwas vor 15 Uhr. Mir ist nicht danach. Auch jetzt nicht.

Klinge ich heute nörgelig? Ja, kann ja nix dafür, dass heute der 5. ist und ich genau so einen nörgeligen Tag für ein #wmdedgt erwische. Müsst ihr jetzt durch. Pech gehabt.

Oder ihr lasst es und lest es halt nicht. *nächste Mail in Angriff nehmend*

14:00 Uhr // Videokonferenz mit Menschen. Echten. Aber auch irgendwie virtuellen.

Auf der Spüle steht noch das Geschirr vom Frühstück, die Spülmaschine ist noch voll, in der Waschmaschine ist noch Wäsche, aber ich arbeite ja auch gerade. Sowas kann ich auch im Home Office recht gut ausblenden.

14:30 Uhr // Nicht ausblenden lassen sich übrigens Kinder.

Video-Konferenz und heimkommende Kinder vertragen sich daher nicht optimal. Konferenz und Rechnen im Zahlenraum bis 100 auch nicht. Die restlichen Arbeitsstunden werde ich auf den Nachmittag vertagen müssen. So sind sie gerade nicht produktiv.

15:00 Uhr // Ich versuche mit einem Kind zu rechnen, das andere rechnet alleine, das dritte spielt Tablet. Ich fühle mich doof, weil der Mann gleich ins Chaos heim kommt, weil ich die Kinder mehr parke als betreue, weil ich ungehalten bei den Hausaufgaben bin, weil ich meinen Kollegen nicht aufmerksam genug zu höre, weil ich so wenig im Job geschafft habe bisher heute und weil ich nachher nicht irgendwas nettes mit den Kindern unternehmen kann, weil ich dann noch arbeiten muss, weil ich das ja bisher nicht vernünftig geschafft habe. Ich fühle mich doof, weil ich mich davon nicht runterziehen lassen sollte. *taschakka*

15:30 Uhr // Der Traummann ist daheim. Endspurt im Home Office.

Feierabend


16:20 Uhr // Die Kinder sind draußen unterwegs, als ich endlich Feierabend mache. Der Traummann hat die Küche aufgeräumt, Wäsche aufgehangen und eine neue angestellt. Wir sitzen nur da und reden. Bis er lossprintet, weil ihm plötzlich seine Verabredung mit dem Elternrat des Kindergartens einfällt.

Der Elternrat tagt wohl irgendwo unter einer Straßenlaterne heute. Draußen. Jedenfalls habe er Krümelchen mitgenommen schreibt er mir von unterwegs. Ich bereite das Essen vor und grüble, dass die Zwillinge heimkommen müssten. Es wird dunkel.

17:00 Uhr // Es klingelt, doch die vermuteten Kinder sind es nicht.
Schwiegermutter. Sie hat in einem entlegenen Dortmund Vorort einen Bäcker mit glutenfreiem Brot entdeckt. Und da die immer donnerstags (glutenfrei) backen, habe ich jetzt ganz frisches Brot und sogar Brötchen.

Wir reden nur kurz. Ich bitte sie, die Zwillinge auf dem Weg am Spielplatz vorbei, mal nach Hause zu schicken.

18:00 Uhr // Die Familie ist tatsächlich nach und nach wieder aufgetaucht. Wir essen. Ich esse BRÖTCHEN! Sowas hab ich seit zwei Jahren bisher nicht auftreiben können hier in der Provinz. Herrlich.

Einer räumt die Küche auf, die andere verteilt saubere Wäsche in Kleiderschränke, die Kinder sehen fern. Als sie bereits bettfein sind und startklar für die Gute Nacht Geschichte, gehe ich wieder an den Rechner.

19:30 Uhr // Heute ist nämlich auch Elterndings der Klasse der Großen. Wohooo!

Wenigstens kann ich dabei Jogginghose tragen und auch ein Wein wäre angemessen. Aber den habe ich gerade nicht da. So nippe ich am Cola-Glas und proste euch leise zu.

Eure Kerstin

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