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Was machst du eigentlich den ganzen Tag, Kerstin? 02/2018

Neues Jahr, neues Glück!!!, schreit die Schnellstarterin im Februar. Rein theoretisch wäre ein Jahr mit vollen zwölf Tagebuch-Beiträgen vom 5. eines Monats ganz sicher einer meiner guten Vorsätze gewesen, hätte ich irgendwie die Ruhe gehabt, Vorsätze zu fassen und wäre ich der Typ für ebensolche. Ist aber nun nicht so gewesen.

Wäre trotzdem fein, wenn meine Lieblingsrubrik das Jahr lückenlos dokumentieren würde. Nun habe ich aber den 5. Januar eh schon verpasst, da ich spontan mir den ganzen kompletten langen Januar lang ein Blogverbot auferlegt hatte. Und nun fast vergessen, dass heute der 5. Februar ist.

Aber nur fast. Und so sage ich:

Wir haben den 5. Februar und wie jeden 5. interessiert sich Frau Brüllen brennend dafür, was man denn eigentlich so den ganzen Tag treibt. Ich bin bemüht, dies zu beantworten.


Protokoll eines Tages im Chaos

6:20 Uhr // Ich muss gar nicht geweckt werden und sitze sofort wach auf dem Sofa, als der Traummann mir den Krümel bringt. Irritierend spät!

Derzeit penne ich meistens im Wohnzimmer, da der Krümel mit seinem Papa das Bett teilt und ich den Job habe, auf das Rufen der Zwillinge zu reagieren. “Wer Krümel nachts hat, hat morgens krümelfrei,” lautet eine ungeschriebene Regel, die normalerweise nur am Wochenende zieht.

7:00 Uhr // Krümel und ich haben genug gekuschelt. Ich bin immer noch überrascht, dass mein kleines Kind so extrem lange geschlafen hat und bewundere nun vom Sofa seine Aktivitäten. Ich bin eher noch nicht aktiv.

7:15 Uhr // Die Großen werden wach. Heute sind wir fast im Wochendmodus, denn der Traummann ist krank zu Hause, der Kindergarten der Zwillinge hat geschlossen und Krümel hat eh immer nur eine 4-Tage-Woche.

7:45 Uhr // Frühstück. Prinzessin hat heute kein Interesse an Nahrungsaufnahme und will lieber malen. Der Rest isst, schüttet Kaffee oder Milch in sich hinein. Im Garten hat noch jemand Hunger.

9:00 Uhr // Der Frühstücktisch ist abgeräumt, ich versuche ganz kurz mal eben ein paar Dinge zu erledigen. Es bleibt bei einem Versuch. Aber zumindest einen Fuß hatte ich im Büro.

***

10:00 Uhr // Der Traummann ist unterwegs zum Arzt und die Kinder spielen ziemlich idyllisch miteinander. Irritiert von dieser Ruhe und gelangweilt ob der fehlenden Aufgaben, backe ich einen Kuchen. Die drei schrumpeligen Äpfel müssen schließlich auch irgendwann weg.

10:30 Uhr // Das Wohnzimmer durftet nach Apfel und Zimt, ich tagträume wie es wäre, eine richtig, gute Klischee-Vollzeit-Mama zu sein, so wie ich sie mir früher immer vorgestellt habe: mit täglich nach frischen Keksen/Kuchen duftetem Haus, hübschen selbstgebastelten Fensterbildern, immer dekorativen Rohkostschnitzerein auf dem Kindertischchen neben den spielenden Kindern, mit denen sie gleich Origami falten wird.

11:20 Uhr // Ich verwerfe den Gedanken als absurd. Die Jungs kloppen sich die Holzbausteine mit Schwung über den Kopf, Prinzessin kreischt ihre Brüder in Grund und Boden, der Traummann kehrt mit rot unterlaufenden Augen heim und der köstlich duftende Kuchen fällt nach zehn Minuten an der Raumluft zu einem schrumpelig, kleinen Häufchen zusammen.

13:00 Uhr // Der verschnupfte Kerl mit der Männergrippe geht dann mal einkaufen. Frische Luft soll ja gut tun. (bei Erkältung und bei quasi allem, sagte Oma)

***

14:00 Uhr // Die große Virenschleuder (aka der Mann) kehrt mit einer kleinen Rotznase (aka der Krümel) heim. Letzterer ist im Auto dann doch eingeschlafen und ich freue mich – während ich ihn in sein Bettchen trage – auf einen interessanten Abend.

14:10 Uhr // Krümel schläft, der Traummann ruht auf dem Sofa und damit ich ne Chance habe an den PC zu kommen, dürfen die Zwillinge netflixen.

15:00 Uhr // Überraschend steht mein Bruder samt meiner Mutter vor der Tür. Irgendwer hat von dem Kuchen geplaudert. Der ist wirklich nicht sonderlich ansehnlich, schmeckt auch eher so halbgar, aber mit viel Kaffee geht es. Außerdem riecht er gut!!!

15:30 Uhr // Der Nachmittag passiert so vor sich hin. Die Kinder spielen und malen, räumen sämtliche Schränke in fast jedem Raum des Hauses leer, schneiden Konfetti aus Papier und streuen es dekorativ über das Chaos, aber sie spielen. Es fließt kein Blut.

Wir Erwachsenen plaudern. Oder schweigen.

17:00 Uhr // Mama und Bruderherzchen sind wieder weg, die Kinder im Streitmodus, die Wäsche muss noch aufgehangen werden, das Abendessen vorbereitet. Ich will am liebsten ins Bett mit Buch. Oder noch lieber mit einem Glas Rotwein und einem trivialen Film auf das Sofa.

18:00 Uhr // Es gibt Kartoffelsuppe. Das wärmt im frostigen Winter und kann sicher auch Männergrippe kurieren. Zwei von drei Kindern löffeln begeistert, eines findet Suppe doof. Ein guter Schnitt!

18:50 Uhr // Sandmännchen!!! Der verschnupfte Ehemann macht die Küche sauber.

19:00 Uhr // Fertig machen fürs Bett! Schlafanzug anziehen, Zähne putzen. inhalieren, Geschichte vorlesen, kurz noch was trinken, vergesse die wo die Puppe sich versteckt hat, nochmal kurz bitte ein Lied vorsingen, wo ist denn mein Kuschel-Einhorn,…

“Mama, du bleibst aber heute Abend bei uns im Zimmer!”
vs
“Mama, Krümel Zimmer dehn. Mama bleib da!”

19:45 Uhr // Ich sitze seufzend vor den offenen Zimmertüren der beiden Kinderzimmer und darf mich nicht bewegen, damit man mich ganz bestimmt aus beiden Zimmern gut sehen kann.

20:15 Uhr // Endlich dringt aus allen drei Betten das beruhigende Geräusch gleichmäßiger Atemzüge, die Feierabend bedeuten.

Ich gehe ins Wohnzimmer, die Tagesschau ist vorbei, der Traummann eingeschlafen. Ich schicke ihn ins Bett sich auskurieren, suche vergebens nach einem Rotwein im Keller und setze mich dann mit Apfelsaft auf das Sofa. Ich bin halt ne ganz Wilde.

Eure Kerstin


Anmerkung zur Männergrippe: Ich nehme diese durchaus sehr ernst. Ich habe auch im SPIEGEL neulich gelesen, dass Männer in der Tat schlimmer leiden als Frauen. Nur leidet der Traummann eigentlich nicht wirklich, wohingegen ich ja finde, dass es fast nichts schlimmeres gibt als Schnupfen. Oder Magen-Darm. Oder Läuse. Ach alles kacke… Will ich nicht haben!

 

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