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Die Kultur und das Wochenbett

Heute im Chaos-Mutterschutz ein Gast-Beitrag von Bettie, die sonst auf Das frühe Vogerl und die fabelhaften Veränderungen bloggt. Die Österreicherin mit Wahl-Wohnsitz Berlin “macht was mit Medien und Kultur” und das spiegelt sich auch auf ihrem Blog wieder. Da schreibt zwar eine Mama, aber es geht nicht nur und vorwiegend um Mama-Themen, sondern um das bunte kulturelle Leben mit und ohne Kind. Unterhaltsam und abwechslungsreich.


Babybauch

Die Kultur und das Wochenbett

Als kulturinteressierte Schwangere las ich den Tipp, dass man sich Musik mitbringen könnte zur Geburt. Von Kerzen war die Rede, und noch von ein paar anderen Dingen mehr. Nachdem mir nahezu vor jedem Duft ekelt, in der Schwangerschaft wurde das nicht besser, schloss ich das mit den Kerzen kategorisch aus. Über die Musik dachte ich nach. Ganz lange sogar. Entscheiden konnte ich mich nicht.

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Und nach ein paar Wochen waren wir dann gemeinsam unterwegs.

Und das war gut so. Mitten unter der Geburt hätte es mich mehr als irritiert, wenn da plötzlich etwas rumgeduddelt hätte. Tue ich mir doch schon schwer, mich mit Musik auf das Schreiben zu konzentrieren, wie also gebären, wenn da nebenan wer singt?

Ein Buch hatte ich trotzdem mit in meinem Entbindungskoffer. Ich weiß nicht, was ich dachte. Ob sich zwischen Wehe 2 und Wehe 3 Kapitel 4 und 5 einflicken ließe? Welch Überraschung, ich brauchte es nicht. Habe es auch später nie wieder angesehen. Das lag aber nicht an dem Kind, sondern daran, dass das Buch sowieso nicht gut war.

Denn eine kulturlose Zeit war mein Wochenbett bestimmt nicht.

Da ich zu jeder Tages-und Nachtzeit schlafen kann, kann ich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit lesen. Unglaublich wie viele Bücher ich so stillenderweise hinter mich gebracht habe. Einige hatten natürlich einen Themenbezug: Das Stillbuch war wirklich ein Segen, Baby-Led-Weaning Bücher (fast mehr darüber gelesen, als praktiziert) und so großartige Bücher über die Mutterschaft wie zum Beispiel von Okka Rohd.

Die erste Zeit, als ich mich beim Stillen noch wenig bewegen konnte, hörte ich viel Musik. Es war eine deutsche Band, die unsere ersten Tage begleitete. Ein paar Monate danach fragte eine Freundin, ob ich mit ihr auf das Konzert gehen will. Irgendwie wollte ich ja, aber ohne Mann und Kind fand ich es irgendwie merkwürdig dort unserem gemeinsamen Soundtrack zu lauschen.

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Und jetzt sogar mit Musik.

Besonders fand ich auch, in der Zeit meines Wochenbettes, das Licht das indirekt durch alle Räume strahlte. In nahezu jedem Raum war eine kleine Lampe, so dass wir nachts von Zimmer zu Zimmer wandern konnten, ohne alle zu wecken.

Diese feine leise Kultur habe ich so sehr schätzen gelernt, dass ich mich nie gefragt habe, ob ich etwas verpassen von der Kultur “ da draußen”. Als ich nach ein paar Monaten wieder anfing Tatort zu schauen, habe ich festgestellt, dass das sowieso nicht mehr so funktioniert. Denn merkwürdigerweise handelte plötzlich jeder Tatort von Kindern.

Von ein paar Ausnahmen abgesehen bin ich ja immer daran interessiert Kultur mit Kind zu vereinen. Und im Falle der Musik klappt das ganz gut. Wir waren auch schon auf einem Festival.

Mein Sohn hat da nie ein Konzentrationsproblem und wippt gleich los. Das ist schön.


Ich (Kerstin) nehme mir derzeit eine Auszeit vom Bloggen, denn der Krümel ist da. <3 Für einige Zeit werden ein paar ganz, ganz liebe Blogger-Kollegen werden euch mit spannenden Beiträgen unterhalten. Ich freue wahnsinnig über diese Geschenke zur Geburt. 😉 Alle Beiträge des chaotischen Mutterschutzes könnt ihr hier nachlesen.

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