Die liebe Jessica aka @terrorpueppi13 vom Blog www.Terrorpueppi.de fragt in ihrer Blogparade, wie wir unseren Liebsten mitgeteilt haben, dass wir Nachwuchs erwarten.
Jessica war da schwer kreativ! Ich bin beeindruckt! Aber lest selbst…
Mir hätte hier schon die Vorbereitungszeit gefehlt… Es hat nur einen Zyklus gedauert, von dem Entschluss, dass wir eine Familie werden wollen, bis ich dann tatsächlich schwanger war.
Zudem habe ich die Schwangerschaft dann auch noch sehr schnell festgestellt – quasi aus einem Bauchgefühl heraus.
Der Murmelpapa hatte bei mir übernachtet. Es ist Montag, der 4. Juli 2011. Wir hatten beide frei und da ich ihn freitags nach der Arbeit mit zu mir genommen hatte, habe ich ihn mittags zu sich nach Hause gefahren. Als ich dann wieder bei mir war, hat sich besagtes Bauchgefühl eingestellt. Ich war eigentlich noch nicht mal „überfällig“. Es gab keine Anzeichen, die das Bauchgefühl begründet hätten.
Ich hatte noch einen Schwangerschaftstest zu Hause (ich weiß nicht mal, ob er noch „haltbar“ war bzw. ob so Test ein Haltbarkeitsdatum haben).
Tja… und dieses unbegründete Gefühl bewahrheitete sich!
Allerdings war mein erster Gedanke NICHT, den werdenden Papa zu benachrichtigen, sondern meine Schwester. DAS ist der Moment, für den große Schwestern gemacht sind. Wie im Trance wählte ich ihre Nummer. Nur stand im Display nicht ihr Name, sondern der ihres Sohnes. Meine Schwester war zu dem Zeitpunkt schon über 4 Jahre tot…
Es war mir in dem Moment nicht bewusst. Wäre einer meiner Neffen ans Telefon gegangen, ich hätte vermutlich gesagt „Gib mir mal die Mama!“. Als ich den Namen im Display sah, habe ich den Anruf schnell weg gedrückt und saß erst mal eine Weile apathisch auf meinem Bett.
Mir war klar, dass ich es den Murmelpapa nicht am Telefon erzählen wollte. Ich machte ein Foto von dem Test. Da er seine Waschtasche bei mir gelassen hatte, benutzte ich diese als Grund, um noch einmal zu ihm zu fahren. Auf dem Weg zu ihm bin ich die sprichwörtlichen 1000 Tode gestorben.
Zum einen glaubte er mir natürlich nicht, dass ich für so eine Nichtigkeit die 50 km bis zu ihm fahren würde und zum anderen sah er meinem Gesicht an, dass etwas „passiert“ war.
Ich habe ihm ohne viele Worte das Foto des positiven Tests gezeigt. Nach vielen Umarmungen, erschreckten und ratlosen Gesichtern, haben wir dann meinen Doc angerufen und noch einen Termin für den Nachmittag bekommen.
Mein Frauenarzt war super toll. Er kennt mich bereits seit meinem 16. Lebensjahr (also zu dem Zeitpunkt 20 Jahre). Er kommt total begeistert ins Behandlungszimmer gestürmt und begrüßt uns mit: „Was höre ich da für Neuigkeiten? Das ich DAS noch erleben darf!“
Leider gab es auf dem Ultraschall noch nichts zu sehen… Also wurde mir Blut abgenommen. Die Ergebnisse sollten wir dann am nächsten Tag bekommen.
Da ich das Telefonat mit meinem Doc nicht alleine führen wollte, habe ich meinen Gewerkschaftstermin für den folgenden Nachmittag abgesagt und bin direkt zu dem zukünftigen Papa gefahren und wir haben gemeinsam angerufen.
Tja, was soll ich sagen? Da ich diesen Beitrag hier schreibe, hat mein Doc wohl das Ergebnis des Schwangerschaftstests bestätigt.
Noch am selben Nachmittag sind meine heutige Schwiegermutter und meine Eltern informiert worden. Wie wir es der Schwiegermutter gesagt haben, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Da der Murmelpapa und seine Mutter im gleichen Haus wohnen, werden wir es ihr vermutlich persönlich gesagt haben, bevor wir zu meinen Eltern gefahren sind.
Meinen Eltern wollte ich es auf jeden Fall persönlich mitteilen.
Es war ein wunderschöner Sommertag und meine Eltern saßen draußen auf der Terrasse. Da der Murmelpapa 60 km und ich 80 km von meinen Eltern entfernt wohnten, konnten sich meine Eltern an zwei Fingern abzählen, dass es irgendwas Besonderes gibt. Als wir uns dann dazu setzten und mit „Wir müssen Euch was sagen!“ eröffneten, war es eigentlich allen klar.
An sich liest sich das wie eine recht unspektakuläre Situation, aber da meine Mama schon mehr als eine Träne vergossen hat, da sie der Überzeugung war, dass ich ihr in meinem Alter (36) keine Enkelkinder mehr „schenken“ werde, war es sehr emotional <3
Aber das Beste kommt erst noch, auch wenn es nicht so gut anfängt…
1,5 Wochen später war dann mein nächster Frauenarzttermin. Dieses Mal konnte man auf dem Ultraschall auch was sehen… und das doppelt. Über dem, was Baby sein sollte, war noch ein dunkles Gebilde. Mein Frauenarzt teilte uns mit, dass es wohl ein Hämatom sei und erklärte die damit verbundenen Risiken in dem frühen Schwangerschaftsstadium. Ich habe direkt für eine Woche später einen weiteren Termin bekommen, allerdings mit der Anweisung sofort zu kommen, sollte ich Blutungen bekommen.
Es war eine schwere Woche. Auch wenn wir erst so kurz von der Schwangerschaft wussten, waren wir voller Vorfreude und sprudelten über vor Ideen und Planungen. Ich hatte Angst!
Der folgende Arzttermin war auch leider der einzige an dem der zukünftige Papa nicht teilnehmen konnte… und es war der Wichtigste…
Lange Rede kurzer Sinn: das Hämatom war weg… dafür konnten man ganz deutlich ZWEI schlagende Herzen sehen. Schock schwere Not… Hatte man mir doch mein Lebtag eingeredet, ich könnte keine Zwillinge bekommen.
Als ich aus dem Behandlungszimmer kam, sah ich wohl so quicklebendig aus, dass man mir ein Sitzplatz und ein Glas Wasser anbot.
Der Murmelpapa wartete auf eine Nachricht von mir. Wie sollte ich ihm DAS jetzt sagen? Definitiv mal wieder keine Info fürs Telefon. Da wir schon vereinbart hatten, dass ich nach dem Arzt zu ihm fahren würde, rief ich also nur kurz bei ihm auf der Arbeit an und teilte ihm mit, dass das Hämatom weg sei und dass alles o.k. ist.
Bloß wohin nur mit meinem Mitteilungsbedürfnis?
Meine Eltern waren im Urlaub. Ich saß in meinem Auto und rief also meine Eltern im Urlaub an. Meine Mutter ging ans Handy. Ich teilte ihr mit, dass sie mir Stuss erzählt hat, mit „DAS würde immer eine Generation überspringen!“. Reaktion meiner Mama war kein Glückwunsch oder ähnliches. Sie brüllte quer über den Campingplatz „A. WIR BEKOMMEN ZWILLINGE!“ … IHR?
Tja, meine Freundin wollte unbedingt Bescheid bekommen, war allerdings in einer Besprechung… in einer wichtigen mit unserer Geschäftsführung. Für die SMS die ich ihr schickte, hasst sie mich noch heute. Es stand nur ein Wort drin: „ZWILLINGE!“.
Mein Mitteilungsbedürfnis war noch immer nicht befriedigt. Also rief ich eine andere Freundin an. Sie war gerade mit ihrer Mama shoppen. Genauer gesagt, sie befand sich gerade in der Umkleidekabine. Sie brüllte dann erst mal ihrer Mama zu „WIR BEKOMMEN ZWILLINGE!“ IHR?
Hmmm… wird wohl einfach, wenn alle anderen meine Kinder für mich bekommen 🙂
Da mein Mitteilungsbedürfnis erst einmal befriedigt war, fuhr ich zum Haus des Murmelpapas. Da er noch arbeiten war, hatte ich mit der zukünftigen Oma noch einen Kaffee getrunken. Natürlich konnte ich die Klappe nicht halten. Zum einen wollte sie auch wissen, ob alles in Ordnung ist und sie sah mir auch an der Nasenspitze an, dass mein „ja ja, alles gut!“ Nicht wirklich ALLES war. Sie war völlig aus dem Häuschen vor lauter Freude! Sie versprach mir aber hoch und heilig, dem Murmelpapa nichts zu verraten, sollte er erst bei ihr reingehen.
Oben angekommen, legte ich mich erst einmal hin. An meinen heiligen Freitagsmittagsschlaf war allerdings nicht zu denken.
Der Murmelpapa ging tatsächlich erst einmal bei seiner Mama rein. Sie verriet nichts. Sagte ihm lediglich, dass er ja eh gleich noch mal runter käme – was er nicht verstand 🙂
Als er ins Schlafzimmer kam hielt ich ihm nur, das Ultraschallbild unter die Nase. Reaktion? Er rief sofort seinen besten Freund an „WIR BEKOMMEN ZWILLINGE!“ Meine Sorge vor seiner Reaktion war somit erledigt… er freute sich tierisch. Hatte, glaube ich sogar weniger Angst vor der Herausforderung als ich.
Noch am gleichen Nachmittag standen die Namen für unsere Murmels fest. (Aber auch nur, weil es tatsächlich ein gemischtes Pärchen wurde.)
Ein Telefonat musste ich an diesem Nachmittag noch führen – neben dem Anruf meiner Freundin wegen der SMS.
Mein Bruder. Es heißt, Zwillinge überspringen eine Generation. Wie Ihr dem Text entnehmen konntet, muss es also in meiner Generation Zwillinge gegeben haben. Mein mittlerster Bruder ist Zwilling. Allerdings starb sein Zwillingsbruder nach langer und schwerer Krankengeschichte eine Woche vor seinem ersten Geburtstag.
Ich wollte daher, dass mein Bruder von mir erfährt, dass es wieder Zwillinge geben wird. Und das war auch gut so. Er war zu Tränen gerührt und hat sich riesig gefreut, Zwillingsonkel zu werden <3
Tja und nun? Nun dauert es keine zwei Monate mehr und meine kleinen Wunschkinder werden schon 4 <3
Und, wie war es bei Euch? Gibt es ähnlich kreative Geschichten wie bei Jessica?
Wollt Ihr noch mehr Geschichten über einen der wichtigsten Momente im Leben einer Familie lesen? Dann schaut bei Jessica vorbei… dort werden alle Berichte verlinkt 🙂