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Partyplanung für Fortgeschrittene – der 1. Geburtstag

Unsere Tage sind derzeit aufregend. Da komme ich nicht viel dazu, über irgendetwas ins Sinnieren zu verfallen. Natürlich kam mir immer mal wieder flüchtig der Gedanke, dass sich die Geburt des Jüngsten irgendwann jähren würde, aber das war graue Theorie. Der Krümel ist seit geraumer Zeit kein richtiges Baby mehr. Ich wurde schon viel früher um mindestens drei Monate Babyzeit betrogen.

Aktuell habe ich alle Hände und noch funktionstüchtige Synapsen damit zu tun, den Alltag angenehm zu gestalten. Die neue Situation mit dem vormittäglichen Besuch des Kindergartens seitens der großen Geschwister hat uns einen neuen Rhythmus verpasst, in den wir uns noch eingrooven müssen. Aktuell steppen wir gerne mal am Takt vorbei und zwei bis vier Familienmitglieder fallen regelmäßig aus dem vorgegebenen Rhythmus raus. Wir rocken das Ding täglich grandios, aber es fordert volle Konzentration. Ist es da verwunderlich, dass mich der Geburtstag dann doch irgendwie überraschte?

Wie man einen 1. Geburtstag plant

Donnerstag fiel der Supermutti auf, dass ihr Kind bald Geburtstag habe. Ich sah den Mann an und wir fragten uns kurz, wer von uns gegebenenfalls der ein oder anderen relevanten Person von dem Großereignis im Vorfeld berichtet habe. Wir einigten uns darauf, dass dieser Tag bei den einzuladenen Personen vermutlich eh im Kalender stünde und wir vermutlich auch mal erwähnt hätten, dass wir gedenken ihn zu zelebrieren. Sowas sei ja im Allgemeinen üblich.

Zur Sicherheit schrieb ich meinem Bruder noch eine Nachricht und der Traummann versprach, die etwas ältere Generationen nochmal hoch offiziell einzuladen. Die restlichen Aufgaben vertagten wir.

Das Kind braucht ein Geschenk

Freitag sprachen wir dann immerhin über das ein oder andere Detail und beschlossen, dass wir eigentlich alles am Tag selber erledigen könnten. Es war ja noch Zeit. Damit dieser aber nicht allzu stressig würde und das Geburtstagskind beim Frühstück ein Geschenk auspacken könne (also zumindest seinen Geschwistern beim Auspacken behilflich sein könne), schickte ich den Vater begleitet von den Zwillingen am Nachmittag auf Geschenketour. Während mein BABY unter meiner fürsorglichen Aufsicht den Spielplatz eroberte, gingen die drei in ein Fachgeschäft für Fahrräder und verwandte Fortbewegungsmittel.

Hoffnungsfroh: “Sie haben dort oben auf dem Regal ein grünes Puky Wutsch stehen. Das hätten wir gerne.”
Vorwurfsvoll: “Also dafür muss ich mir auch eine Leiter holen?!”

Der Traummann überlegte noch, warum man heute voraussetzt, dass Kunden ihre eigene Leiter ins Geschäft bringen, um an die Waren zu gelangen, da bequemte sich die Fachverkäuferin doch, das Objekt der Begierde zu beschaffen. Unterm Strich fällt das unter reibungslosen Ablauf und alle drei Kinder konnten noch gemeinsam eine ganze Weile auf dem Spielplatz toben.

Auf den Tisch gehört der Kuchen

Krümels Geburtstagskuchen

So gelassen ich nachmittags noch war, so blöd stand ich dann abends in meiner Küche. Ich war der festen Überzeugung, dass ich alle Zutaten für einen unspektakulären Rührkuchen im Hause finden könne. Konnte ich auch. Aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen war keine gebrauchsfähige Springform mehr aufzutreiben. So brach dann doch noch der erste Stress aus. Vorwiegend erkennbar am zickigen Zischeln zwischen den Erwachsenen:

“Wir haben keine Springform!”
“Dann mach halt Muffins.”
“Ich will aber keine Muffins backen!”
“Dann lass es halt. Du kannst doch morgen eine Form kaufen.”
“Dann steht aber kein Kuchen auf dem Tisch in der Früh!!!” (man denke sich hektisches Zucken meiner Augenlieder)
“Und du meinst, dass das den Krümel auffällt?”
“Nein! ABER MIR!!!!!!!!”

Möglicherweise fielen dann noch der ein oder anderen Hinweis, dass man das Fehlen des notwendigen Equipments hätte bemerken können, wenn man sich ein oder zwei Tage oder nur wenige Stunden vorher mit dem Backen des Kuchens befasst hätte. Vielleicht zweifelte der ein oder andere von uns auch an, ob es eine kluge Idee sei, solche Großereignisse immer relativ kurzfristig zu organisieren, aber das versuchen wir mal zu verdrängen.

Liebe Nachbarn, es ist unhöflich, wenn man während des Abendessens klingelt, aber ich konnte nicht anders. Verzeiht mir. Ich bedanke mich aufrichtig dafür, dass ihr auch nur ganz kurz irritiert geschaut habt, dass ich dieses Mal weder Eier noch Zucker erbettelte, sondern gleich eine ganze Backform. Ihr habt etwas bei mir gut!

Der Kuchen landete jedenfalls noch vor dem Sandmännchen im Ofen. Praktischerweise verfüge ich seit dem zweiten Geburtstag meiner Erstgeborenen über einen guten Fundus Kindergeburtstagsdekoration, sodass der Geburtstagstisch schnell zusammen gebastelt war. Wäre da nicht das Problem mit den Kerzen gewesen!

Wir haben zwar einen ganz entzückenden Geburtstagszug, aber der sieht ziemlich dämlich aus, wenn er nicht mit Kerzen bestückt ist. Und natürlich hat niemand von uns im Vorfeld passende Kerzen besorgt. Die letzten Exemplare haben wir im Juli beim Geburtstag der Zwillinge verbraucht. Dieser Umstand sorgte bei mir für eine ziemlich unkooperative Laune, als der Traummann sich endlich mit dem Einkaufszettel für den großen Tag befassen wollte. Wir haben also die weitere Partyplanung vertagt und sind schlafen gegangen.

Der große Tag und der große Einkauf

Geschenkübergabe Krümel

Praktischerweise wecken unsere Kinder uns immer zeitig. Da bleibt trotz ausgiebigem Geburtstagsfrühstück und noch viel ausgiebigerem Streiten, wer wie lange mit dem Puky durchs Wohnzimmer fahren darf, noch ausreichend Zeit, eine Feier zu organisieren.

So zog irgendwann der Einkaufstrupp los und lies mich mit dem Geburtstagskind zurück. Dasselbige kam somit auch endlich dazu, seine ersten Fahrversuche auf dem neuen Gefährt zu unternehmen. Der Krümel zuckelte also auf vier Gummireifen durch das Wohnzimmer, um sich nacheinander unter sämtlichen Möbelstücken mindestens dreimal festzufahren, während ich den Hefeteig vorbereitete.

Es reicht tatsächlich, wenn man Getränke erst wenige Stunden vor den Gästen ins Haus trägt. Zusätzlich zum offiziellen Geburtstagskuchen gab es dann noch frischen Pflaumenkuchen vom Blech. Das restliche Gebäck steuerte die Tiefkühlabteilung des Supermarktes bei.

Geburtstagsparty!!!

Hüpfburg

Wir haben ganz schlicht entspannt Kaffee getrunken.Unsere Gäste sind dankenswerterweise genauso unkompliziert wie wir. Das Geburtstagskind sowieso. Reizüberflutung kennt er nicht. Der Krümel findet es super, wenn viele Leute um ihn herum sind und ihm die Türen offen stehen. (Solange er immer Mama in Sichtweite hat.)

Netterweise wurde auf dem Parkplatz nebenan ein großes Willkommensfest der Flüchtlingshilfe gefeiert. Die Kinder zogen also immer mal wieder mit dem ein oder anderen Paten ab, um ein wenig auf der Hüpfburg zu toben. Die ganze Nachbarschaft war auf den Beinen und so feierten wir quasi variabel in Wohnzimmer, Garten und auf dem Festplatz. Es war ein fröhlicher, ungezwungener Nachmittag.

Da ist es nur konsequent, dass der Italiener das Abendessen auf großen Pizzablechen lieferte und wir für unsere Verhältnisse noch lange auf der Terrasse saßen, um den vermutlich letzten Spätsommerabend des Jahres ausklingen zu lassen.

Und was lernen wir daraus?

Sandkastenidylle

Wir liefen dieses Jahr wieder einmal recht gut damit, unsere Feste zwar alle ausgiebig zu feiern (denn wir lieben ja alle lustige Familienfeiern), die Partyplanung aber eher kurzfristig zu gestalten. Klar bleibt dann die ein oder andere Finesse oder eben die Kerzen für den Geburtstagszug auf der Strecke. Und natürlich gibt es stressbedingt ein paar zickige Meinungsverschiedenheiten. Aber ich weiß nicht, ob eine ausschweifende Partyplanung nicht einfach viel früher zu Stress führen würde.

Ich ahne nur, dass ich spätestens beim nächsten Geburtstag meiner Kindergartenkinder nicht um einen Kindergeburtstag herumkommen werde. Da legen dann die gesellschaftlichen Konventionen vermutlich nahe, dass ich mit ein paar Tagen Vorlauf ungefähr andeute, dass wir gedenken zu feiern und einzuladen. Aber bis dahin haben wir ja noch 10 Monate Zeit. 😉

Eure Kerstin

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