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persönliches Blog von Kerstin Neumann

Herzlichen Glückwunsch aus der Regionalbahn

Im Zug also.

Die nachmittägliche Zugfahrt nach der Arbeit* dauert im günstigsten Fall 20 Minuten. Die kann frau nun nutzen, um zu schreiben. Denn das Schreiben rostet ein, wenn frau es zu selten macht. Liegt der rote Faden zu lange abgeschnitten rum, dann franst er gerne aus und es ist schwer anzuknüpfen. Ich habe den roten Faden in letzter Zeit eigentlich eher vergessen. Anderes war spannender.

Dann liegt das Blog brach, doch ein Blog ohne Inhalte ist ziemlich rostiges Altmetall. Dabei könnte frau so wichtige Dinge schreiben.

Eine gar nicht rostige Frau, die sich wesentlich weniger in unpassenden Bildern und Wortspielen verliert, aber vermutlich ihre Blogtexte auch nicht in einer überfüllten Regionalbahn in dass Handy tippt slidet, hat schon mit so einigen ihrer großartigen Texte die Filterblase zum vibrieren gebracht. Zuletzt schrieb sie wahnsinnig wortgewaltig ihre Gedanken zum Paragraphen 219a nieder; und ich erinnere mich zu gut, wie ich wütend war und nickte, grinste und zum Wackeldackel mutierte, als ich die ziemlich vielen Zeilen las. Vermutlich am Handy, in fünf Etappen, denn wann hat man als Mutter schon Zeit und Netz (hier in der Regionalbahn auch nur ersteres) um zu lesen, dann vermutlich am Handy.**

Völlig zurecht und mehr als verdient hat dieser Text gestern den goldenen Blogger gewonnen. Und die Formulierung wähle ich mit bedacht, denn auch Nina hat den Preis durchaus zurecht für ihre spitzen Aussagen, treffsichere Argumentation und nicht misszuverstehende Wortwahl gewonnen. Aber vor allem hat ganz konkret dieser Text gewonnen, der so wichtig und richtig, der politisch und hochaktuell ist, der Wellen bis hinaus aus der digitalen Welt schlug.

https://www.instagram.com/p/BrnYbkpnb5T/

Passend zur Preisverleihung schwappte durch die Twittertimeline dann die Einigung der Koalition zum besagten Paragraphen. Wie sich so eine große Koalition nun mal einigt. Statt den unsinnigen Paragraphen zu streichen, statt Aufklärung und Informationen zur Durchführung von Abtreibungen (niemand hier redet von Werbung für ebensolche) zu ermöglichen, bekommt der Paragraph einen Nachsatz, der die Erwähnung der Möglichkeit ohne weitere Informationen evtl ein bisschen weniger strafbar macht.

So habe ich das zumindest verstanden. Aber ich bin keine Juristin. Nur eine kopfschüttelnde Wählerin und zufällig habe ich einen Uterus, über den ich gerne selbst bestimmen würde und für fundierte Entscheidungen gerne die Möglichkeit hätte, mich zu informieren.

Ich war nie in der Situation, dass ich Informationen zu dem Thema gesucht hätte, suchen gemusst hätte, aber es wäre doch wünschenswert, sie bekommen zu können. Dafür kann ich mich über Darmspiegelungen belesen oder ich google gleich mal ein neues gluten- und zuckerfreies Marmorkuchenrezept für Veganer.

Wenn ich denn Netz hätte hier im Zug. Ich fänd 5G an jeder Milchkanne super, aber so ein Hauch von Neuland mitten in einer Großstadt wäre auch nicht vermessen. Aber jetzt fahren wir schon in wenigen Minuten am Heimatbahnhof ein. Ich habe kein neues Rezept und zum #219a fällt mir nichts eloquentes in Richtung unserer kompetenten und kompromissbereiten Koalition ein. Muss das wohl die Nina machen. Kann sie eh besser

Falls in Kiel die Milchkannen ausreichend Netz haben. Mir bleibt nochmal herzlichen Glückwünsche gegen Norden zu rufen.

Dein Fangirl
Kerstin

*Täglich zur Arbeit in die Stadt zu fahren, erfreut mich weiterhin täglich.
**Ja, ich schweife ab. Aber am Handy schreibt es sich nur mühsam und das beschäftigt mich dann erstaunlich intensiv. Und nein, diesen Nachsatz schreibe ich nun nicht mehr am Telefon. Den Kram habe ich mir erlaubt zumindest daheim am Rechner nochmal zu redigieren. Die Irren Feature der Autokorrektur sollten etwas ausradiert sein.

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