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17 Jahre

Unfassbar, wenn ich das so ausschreibe.

Und ein wenig bin ich erschrocken, wie die Zeit vergangen ist. Diese Zahl “17 Jahre” lässt mich gerade echt perplex zurück. So alt bin ich schon? Sind wir schon? Dass wir seit 17 Jahren ein Paar sind?

Es hätten noch mehr sein können, aber das gute Ding und die Weile. Wir sind nicht unbedingt von der schnellsten Sorte möchte man meinen. Es brauchte neun Jahre bis wir geheiratet haben. Noch einige mehr, dass wir uns für dieses Ding mit den Kindern entschieden haben.

Stürmische Zeiten

Es ist 17 Jahre her, dass mir irgendwann bewusst wurde, dass ich den Mann fürs Leben schon längst kenne. Dass ich ihn nicht gehen lassen darf, wenn ich es nicht ein Leben lang bereuen will. Dir ging es anscheinend ähnlich und so kamen wir trotz allem zusammen.

Trotz allem, denn wir passten so gar nicht zusammen. Da konnte man fast jeden fragen und ich hätte zugestimmt. Du auch. Aber ich wollte es trotzdem und du wolltest es trotzdem, denn da war dieses Gefühl. Gut, dass wir darauf vertraut haben.

Wir mussten uns erst zusammenraufen und dann ganz viel zusammen aushalten. Eine Freundin (die schon lange nicht mehr eine solche sein will, aber das steht auf einem völlig anderen Blatt) sagte einmal, dass das Script unseres Lebens bei jeder Seifenoper als zu unrealistisch und zu übertrieben abgelehnt werden würde.Sie lag damit nicht völlig falsch.

Wir standen permanent im Auge eines irren Sturms. Um uns herum. Jahre lang. Um uns knallten die Schicksalsschläge ein. Zwischenmenschliche Dramen, schwere Krankheiten, schlimme Verluste. Wir lösten nichts davon aus. Aber wir hielten aus, standen immer aufrecht, hielten uns beide gegenseitig und halfen allen. Manches Mal hätte es uns fast zerrieben. Nur gemeinsam waren wir stark noch zu helfen und (aus) zu halten.

Heitere Zeiten

Als der Wind abflaute und wir zur Ruhe kamen, hast du mich gefragt, ob ich deine Frau werden möchte. Ich hätte dich das nie gefragt, denn hast nie viel von der Ehe gehalten. Und mir war das egal, solange du bei mir warst.

Wir heirateten. Nach neun Jahren Beziehung. Wir feierten uns und unsere Liebe, unsere Beziehung und unsere Stärke. Mit all unseren Freunden und Verwandten. Ein großes Fest nur für uns. Wir waren verliebt wie nie zuvor.

Wer glaubte, dass unsere Eheschließung nur der Startschuss für die Familienplanung war, der durfte warten. Lange. Wir waren verliebt. Wir waren glücklich. Wir genossen das Glück. Wir wollten Kinder. Später.

Später ist nun vier Jahre her und das Ergebnis dürfte jeder, der nur hin und wieder hier liest, kennen. Heute sind wir jedenfalls zu fünft auf Erden und haben zwei kleine Schutzengelchen, die über unsere Familie wachen.

Dieses Elternding ist nicht so leicht

Ich wurde neulich um Rat gebeten und ich gab ihn. Wem ist hier egal. Aber es ist so wahr:

Ein Kind rettet keine Beziehung. Es macht sie nicht besser. Im Gegenteil. Was vorher nicht gut war, wird schlimmer. Denn Elternschaft kostet Kraft. Wir wären kein Paar mehr, wenn wir nicht eine so gefestigte Beziehung hätten. Und lege uns nachts keine Scheidungspapiere vor, ich könnte für nichts garantieren!

Der Zeitpunkt für Kinder war für uns perfekt. (Das gute Ding mit der Weile…) Ich weiß ganz sicher, dass ich Jahre vorher nicht die Ruhe und die Geduld gehabt hätte. Mir hätte die Gelassenheit gefehlt, die verdammt oft brauche im Alltag mit unseren drei kleinen Kindern.

Unsere Beziehung war nie selbstverständlich, aber wir wollten sie beide. Dafür haben wir stellenweise ganz schon gekämpft. Sie wurde durch all die schwierigen Jahre auf die Probe gestellt und für (sehr, sehr) belastbar befunden. Das rettet uns heute.

In all den schlaflosen Nächten der letzten dreieinhalb Jahre. Durch all die vielen Phasen, die nach den Phasen kamen, die nach der Phase kamen. Durch Zeiten mit weinenden Säuglingen im Doppelpack oder als Einzelauftritt, mit wimmerden Kindern im Krankenhaus, mit Tobsuchtsanfällen und Weinkrämpfen. Wir schaffen das, wir haben soviel mehr geschafft. Gemeinsam.

Danke!

Nicht nur für 17 Jahre, von denen ich keinen einzigen Tag missen möchte, auch wenn ich nicht behaupten kann, dass es 17 durchweg schöne Jahre waren. Danke, dass du mich liebst, wenn ich ungeschminkt in Bollerbuchse, mit strähnigem Haar und verheulten Augen bald hysterisch werde, weil ich den zweiten Socken des dritten Kindes nicht finden kann. Danke, dass du es nicht leid bist, mein Blitzableiter zu sein, wenn ich nach beschissenen unschönen Tagen voller Gebrüll, Geschrei und Gewüte alles bei dir ablade.

Danke, dass du dir jeden Tag den Arsch aufreißt, mich zu entlasten.

Danke, dass du mit mir gemeinsam glückliche Eltern von drei bezaubernden Kindern bist. Danke, dass du immer darauf vertraust, dass die Zeit der Zweisamkeit in mitten der Fünfsamkeit wiederkommen wird.

Drei kleine Kinder. Zwei sind drei Jahre alt, eines eineinhalb Jahr, brauchen gerade unsere ganze Aufmerksamkeit und Energie, lassen uns ganz wenig Zeit zu verschnaufen, Händchen zu halten, miteinander zu reden, romantische Gedanken zu hegen.

Lass uns noch 17 weitere tolle Jahre dranhängen. Vielleicht auch noch das ein oder andere mehr? Händchen haltend mit Rollator? Ich hätte nichts dagegen. <3 Dann quatschen uns vielleicht auch die Kinder nicht mehr dazwischen. 😉

In Liebe,
Kerstin


Anmerkung: Das Beitragsbild stammt aus dem Jahre 2010.

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