Das Blog hier ist nicht so recht für Rezepte berühmt, auch wenn es meine Mini-Amerikaner seinerzeit zu großem Ruhm und Reichweite brachten. Völlig zu Recht übrigens.
Nur sind die nicht glutenfrei. Und ich darf unglücklicherweise keines mehr zu mir nehmen. Glutenfrei schmecken die übrigens scheiße (für euch getestet). Ich hab’s ausprobiert (mehrfach) und sogar fotografiert für das Blog. Ein malerischer Versuch war dabei. Sahen super aus. Sahen quasi schwer glutenhaltig aus.
Dummerweise schmeckten sie nicht scheiße, aber absolut nicht wie sie sollten. Eher wie Kekse. Kennt ihr Heidesand? So ungefähr.
Aber mit den Bildern hätte ich gut jemanden vereimern können und vom köstlichen Geschmack schwärmen. Meine Erfahrung mit glutenfreiem Gebäck war bisher: Entweder es sieht fragwürdig aus und lässt sich vor allem beschissen verarbeiten oder es schmeckt höchst fragwürdig.
Schrieb ich euch auch beim letzten #wmdedgt, welches zufällig mit dem Geburtstag des Mannes zusammenfiel, was dann zufällig der Anlass war, endlich mal einen brauchbaren glutenfreien Kuchen zu backen.
Der schmeckte der ganzen Familie offensichtlich wirklich so gut, dass ich ihn nun bereits mehrfach buck und somit für euch niederschreiben konnte, weil ich bei einer dieser Gelegenheiten sogar an ein Foto dachte. Schließlich kann man Rezepte nicht ohne Bilder veröffentlichen. Wo kämen wir dahin. Da ein Bild:
Das Rezept: Rhabarber-Kuchen mit Schnickschnack und Gedöns
Der Kuchen besteht aus vier Schichten und wir bequatschen die jetzt mal von unten nach oben, während ihr den Ofen auf Ober/Unterhitze 180° vorheizt und eine gefettete Springform bereitstellt, ok?
Der Boden: Glutenfreier Rührteig
Zutaten:
- 3 Eier
- 125ml Milch
- 125g Butter/Magarine
- 150g Zucker
- 220g Schär Mix C
- 1 TL Backpulver
Zubereitung:
Das Rezept habe ich von der Verpackung der Mehlmischung geklaut. 😉 Demnach rührt ihr nun alle Zutaten nach und nach zu einem Rührteig zusammen, ohne daraus eine Wissenschaft zu machen. Anschließend kommt dieser Rührteig als unsere unterste Lage in die vorbereitete Springform.
Der Belag: fruchtig und saftig mit Guss
Zutaten:
- 250g Magerquark
- 200ml Sahne
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 75g Zucker
- bisschen Abrieb einer Bio-Zitrone
- 3-4 Stangen Rhabarber
- 1 Handvoll Himbeeren (geht auch TK)
Zubereitung:
Den Rhabarber habe ich geputzt und in kleine Stücke geschnitten und in einer Schüssel mit einer guten Hand voll TK-Himbeeren vermengt, die so schon einmal antauen durften.
Aus Quark, Sahne, Puddingpulver, Zucker und Gedöns macht der Mixer oder auch Schneebesen schnell einen Guss. Dieser Guss kommt auf den Rührteig in der Springform und die nächste Lage bilden dann Rhabarber und Himbeeren.
Die Streusel: Die süße Knusperschicht
Zutaten:
- 50g gemahlene Mandeln
- 50g glutenfreie Haferflocken
- 100g Schär Mix C
- 80g Zucker
- 80g weiche Butter
Zubereitung:
Zutaten in eine Schüssel und kneten. Bei Streuseln tendiere ich ja traditionell zur Handarbeit, aber das ist Geschmackssache. Sobald die Streusel zusammengeknetet sind, werden sie dann dekorativ über den Kuchen gestreusel.
Anschließend wandert der komplette Kuchen für 60 Minuten in den Backofen. Dank Obst und Guss ist er sogar (bei glutenfreien Kuchen eher selten) am nächsten Tag noch lecker.
Lasst es euch schmecken. 🙂
Eure Kerstin
Anmerkungen:
- Bei glutenfreien Mehlmischungen kommt man nicht umhin, ganz konkret den Produktnamen zu nennen, daher habe ich auf dessen Nennung nicht verzichtet. Ihr dürft es als Werbung ansehen, dass ich den Namen erwähnt habe oder als netten Service an den Lesern (eigentlich ist es eher unverzichtbar). Das Mehl habe ich aber selbst gekauft und mir sogar mühsam im dritten Laden erkämpfen müssen, da aktuell selbst glutenfreie Mehle Mangelware zu sein scheinen.
- Abgesehen vom Mehl, müsst ihr bitte bei allen Zutaten selbstverständlich genau schauen, ob sie wirklich glutenfrei sind. Wer selber Zöliakie hat, wird das sicherlich machen, wer nur hin und wieder glutenfrei backt: Man munkelt, dass es zB auch bei Puddingpulver oder Backpulver Stolperfallen gibt.
- Wenn ihr normales (Vollkorn-)Weizenmehl nehmt, wette ich, dass der Kuchen auch ganz wunderbar mit eine ordentlichen Ladung Gluten drin schmeckt. Der muss nicht glutenfrei gebacken werden.